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Medien-Initiative fordert Fairness

Der Fall Natascha Kampusch stellt auch Medienvertreter vor eine große Herausforderung, gilt es doch, die Persönlichkeitsrechte des Opfers zu wahren und gleichzeitig das öffentliche Interesse zu befriedigen.

Angesichts dieser Gratwanderung hat sich am Montag die Initiative „Qualität im Journalismus“ (IQ) zu Wort gemeldet und daran erinnert, dass dieser extreme Fall „außerordentliches Verantwortungsbewusstsein in Recherche, Berichterstattung und Kommentierung“ erfordere.

Die extreme Situation, in der sich das Entführungsopfer nach der Befreiung aus achteinhalbjähriger physischer und psychischer Gewalt befindet, verlange bei der Berichterstattung vor allem seriöse und gesicherte Informationen sowie eine Ausleuchtung der Umstände des Geschehenen, so IQ-Vorsitzender Engelbert Washietl in einer Aussendung. Fairness gegenüber Kampusch und der Schutz ihrer Persönlichkeitsrechte hätten Priorität und es werde nicht zuletzt an den Medienkonsumenten liegen, sensibel auf Verstöße gegen menschliche Fairness, „die selbstverständlich sein sollte“, zu reagieren.

Kampusch soll die Chance erhalten, frei über ihre Person zu verfügen und ihr Leben zu gestalten, fordert die Initiative. „Genau dieser Chance würde sie jetzt zum zweiten Mal beraubt, wenn kommerzielle Medieninteressen die spektakulären Aspekte eines Gewaltverbrechens ausschlachteten“, warnte Washietl.

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