Ziel sei, an einem der Drogen-Brennpunkte Wiens für alle Beteiligten einen Ansprechpartner zu haben. Dabei sollen die Mediatoren aktiv Konflikte lösen helfen: Es geht nicht darum, eine neue Klagemauer zu schaffen, unterstrich Sozialstadträtin Renate Brauner (S) am Mittwoch.
Einsatz sieben Tage die Woche
Im Projekt Help U werden sieben Personen des achtköpfigen Teams auch an Sonn- und Feiertagen von 8.00 Uhr bis 23.00 Uhr im Einsatz sein. Die Mitarbeiter rekrutieren sich je zur Hälfte aus dem FSW und den Wiener Linien, die sich auch die Kosten von zunächst 640.000 Euro teilen.
Neben den patrouillierenden Mediatoren wird es eine fixe Anlaufstelle geben, die nahe der neuen Polizeistation beim Ausgang Resselpark gebaut wird. Die Teammitglieder werden optisch einheitlich auftreten. Das genaue Aussehen der Uniformen steht noch nicht fest, Brauner machte allerdings Vorgaben: Hübsch solls sein und stattlich.
Vernetzung mit Polizei und Sozialarbeitern
Im Team werden Generalisten tätig sein, versicherte der Wiener Drogenbeauftragte Michael Dressel. Diese sollen vor ihrem Einsatz ab September noch in Kommunikation geschult werden, um auf Wunsch von Fahrgästen, Geschäftsleuten oder aus Eigeninitiative tätig werden zu können – um etwa Konflikte mit der offenen Drogenszene einzudämmen oder zu verhindern. Bei gröberen Problemen sei man aber mit Polizei und Sozialarbeitern vernetzt. Auch Ticket-Auskünfte sollen die Mediatoren geben können, ergänzte Wiener Linien-Geschäftsführer Michael Lichtenegger.
Vor dem Ende der Probephase im Dezember 2006 wird das Projekt evaluiert und gegebenenfalls fortgeführt. Bei guten Erfahrungen sei auch die Ausdehnung auf andere Wiener Brennpunkte gedacht, so Dressel.
Unabhängig von Schutzzone
Das Konzept laufe auch unabhängig von der Diskussion um die Fortführung der Schutzzone um die nahe gelegene Schule am Karlsplatz, unterstrich Brauner. Für die Entscheidung über die Schutzzone sei die Exekutive zuständig. Ich bin aber überzeugt, dass die Polizei unsere Arbeit mit in ihre Überlegungen einfließen lassen wird, so Brauner. Auch Dressel unterstrich die Hoffnung, dass die Schutzzonen durch die Arbeit der Mediatorenteams eines Tages unnötig würden.