Seit zehn Jahren trägt Bernd Friede das Trikot des ALPLA HC Hard. Als einziger des aktuellen Kaders erlebte der 28-jährige Kärntner bereits das erste Aufeinandertreffen zwischen Hard und Pfadi Winterthur im Jahr 2001, damals blieben die Eidgenossen im Challenge-Cup-Viertelfinale gesamt 46:40 siegreich. Am Samstag (19.30 Uhr, Sporthalle am See) ist es wieder so weit: im Halbfinal-Hinspiel des Challenge-Cups empfängt der HLA-Dritte den aktuellen Fünften der Swiss Handball League.
NEUE: Bernd, welche Erinnerungen hast du an das Duell 2001 mit Pfadi?
Bernd Friede: Dass es überhaupt erst unser zweites Europacup-Spiel war und wir in der Bregenzer Schendlingerhalle gespielt haben. Und dass wir auswärts die bittere Erfahrung machen mussten, was Heim-Schieris sind. Seither ist der Verein insgesamt gewachsen und hat eine viel breitere Basis als damals.
NEUE: Die Chancen auf ein Weiterkommen im EC stehen nach dem Motivationsschub durch den Cup-Sieg gar nicht so schlecht.
Absolut, wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben, und das haben wir auch am Cup-Wochenende bewiesen. Durch die Genesung von Damian Wleklak ist unser Angriffsspiel wieder richtig gefährlich. Das hat Selbstvertrauen aufgebaut, dass wir in der Deckung sicher agieren.
NEUE: Ähnlich wie Hard ist Pfadi schlecht ins Play-off gestartet. Welche Parallelen siehst du zwischen den Vereinen bzw. der HLA und SHL noch?
Die Vereine zu vergleichen ist schwierig, jeder hat da seine eigenen Probleme und muss selber damit fertig werden. Die Ligen kann man allerdings ganz gut vergleichen. Ähnlich wie in Österreich gibt es auch in der Schweiz eine Zweiklassengesellschaft, wobei sich die ersten vier, fünf Mannschaften vom Rest der Liga deutlich absetzten. Insgesamt muss man allerdings die Schweizer Liga etwas höher einschätzen, das macht auch der Einzug von Schaffhausen ins EHF-Cup-Semifinale deutlich.
NEUE: Nach zehn Jahren in Hard läuft dein Vertrag im Sommer aus. Wie siehst du deine sportliche Zukunft?
Ich war viele Monate verletzt, in denen sich mein Verein mir gegenüber sehr loyal verhalten hat, und bin dabei, den Anschluss wieder zu finden. Wenn ich gesund bin, wird meine sportliche Karriere sicher noch einige Jahre weiter gehen. Ich fühle mich in Vorarlberg sehr wohl und hoffe, auch sportlich noch einiges leisten zu können.