McCain werde seinen Wunschkandidaten am Donnerstag informieren und ihn dann auf einer Veranstaltung im Bundesstaat Ohio am Freitag der Öffentlichkeit präsentieren, berichtete die “Washington Post” am Donnerstag in ihrer Online-Ausgabe.
Das Portal politico.com berichtete, der Republikaner habe sich entschieden, wen er mit auf sein Ticket nehmen werde. Durch eine Verkündung seiner Entscheidung am Freitag könnte McCain die Aufmerksamkeit vom derzeitigen Parteitag der Demokraten, die am Mittwoch Senator Barack Obama zu ihrem Kandidaten kürten, auf seine Partei lenken.
In der Basis der Republikaner waren in der Vergangenheit Rufe nach einem Vize-Kandidaten laut geworden, der konservative Traditionen verkörpert. Beobachter mutmaßen, dass der 72-jährige McCain einen relativ jungen Politiker als seinen Wunsch-Stellvertreter präsentieren werde. Als Favorit für den Posten gilt der frühere Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, der im Vorwahlkampf um die Präsidentschaftskandidatur gegen McCain gescheitert war. Romney hatte Obama am Dienstag kritisiert, sich in der Vize-Kandidaten-Frage aber zurückhaltend geäußert. “Ich habe für Sie nichts Neues an der Vizepräsidenten-Front”, sagte er zu Journalisten.
Als Vize-Kandidat der Republikaner wird auch Tom Ridge gehandelt, der früher Gouverneur in Pennsylvania war, einem bei der Präsidentschaftswahl entscheidenden Bundesstaat. Zudem sind der mit 47 Jahren relativ junge Gouverneur von Minnesota, Tim Pawlenty, und der frühere Demokrat Joe Lieberman im Gespräch. Letzterer könnte als Jude für McCain wichtige Wählerstimmen bei jüdischen Wählern, insbesondere in Florida, gewinnen.
