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McCain fordert Obama zu Irak-Reise auf

Der designierte republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain hat dem Demokraten Barack Obama mangelnde Kenntnis der Lage im Irak vorgeworfen.

Obama solle in den Irak reisen, um sich vor Ort ein Bild der aktuellen Lage zu machen, sagte McCain im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP. Dabei schloss der Senator aus Arizona auch eine gemeinsame Reise mit Obama nicht aus.

Obama war seit 2006 nicht mehr im Irak. McCain war insgesamt acht Mal dort, zuletzt im März. In den zwei Jahren seit Obamas Besuch habe sich im Irak viel geändert, sagte McCain. “Wenn es um den Irak geht, hat er keine Erfahrung, kein Wissen und keine Urteilskraft.” Obama wolle im Irak aufgeben, sagte McCain über den Senatskollegen aus dem US-Staat Illinois. Die Spekulationen über ein Abzugsdatum aus dem Irak seien “wirklich unentschuldbar”, sagte McCain der AP.

Der Vietnamveteran McCain versucht verstärkt, Obama in Fragen der Außen- und Verteidigungspolitik als unerfahrenen Erstlingssenator darzustellen. Der Irak-Krieg wird Umfragen zufolge eines der Hauptthemen der Präsidentschaftswahl im November sein. McCain kritisiert Fehler der Regierung von Präsident George W. Bush im Irak, glaubt aber an einen Sieg der gegenwärtigen Strategie und steht für eine langfristige Militärpräsenz im Land. Obama hingegen will die US-Truppen rasch abziehen lassen.

“Ich fahre alle paar Monate zurück in den Irak, weil sich die Dinge dort schnell ändern”, sagte McCain. Ein Berater McCains hatte am Wochenende die Möglichkeit einer gemeinsamen Irak-Reise der beiden Senatoren ins Gespräch gebracht. Dabei sollten sie den US-Oberkommandierenden General David Petraeus und Regierungschef Nuri al-Maliki treffen, sagte Senator Lindsey Graham aus South Carolina. Auf Nachfrage der AP zeigte sich McCain aufgeschlossen: “Natürlich, das wäre gut”, sagte er.

Im Irak ist unterdessen am Montag erneut ein US-Soldat einem Bombenanschlag zum Opfer gefallen. Er wurde nach Angaben der Streitkräfte bei der Explosion einer am Straßenrand versteckten Bombe in der Provinz Salahuddin nördlich von Bagdad getötet. Zwei seiner Kameraden erlitten Verletzungen. Seit Beginn des Irak-Krieges im März 2003 kamen damit nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AP mindestens 4.082 Mitglieder der US-Streitkräfte ums Leben.

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