Seine besondere Aufmerksamkeit werde er der Förderung der gutnachbarlichen Beziehungen mit Griechenland widmen, unterstrich Ivanov vor dem Hintergrund des langjährigen Namensstreites mit Athen. “Zweifelsohne teilen wir dieselben europäischen Werte, träumen denselben europäischen Traum und betrachten den Balkan als die Wiege der europäischen Kultur”, sagte Ivanov.
Er wolle Mazedonien in die EU und die NATO führen, sagte Ivanov. Voraussetzung dafür sei die Lösung des jahrelangen Namensstreits mit Griechenland. Athen blockiert wegen des Streits um den Staatsnamen die weitere Annäherung Mazedoniens an EU und NATO.
Mit Ivanov übernimmt nun eine dem Premier Nikola Gruevski nahestehende Persönlichkeit das Präsidentenamt. Die Standpunkte des bisherigen Präsidenten Branko Crvenkovski und des Premiers gingen in den letzten Jahren vor allem im Hinblick auf die Lösung des Namensstreites mit Griechenland häufig auseinander. Vom Präsidenten wurde auch die Klage vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) kritisiert, mit welcher die mazedonische Regierung auf das Veto Athens gegen die Aufnahme Mazedoniens beim vorjährigen NATO-Gipfel reagierte. Der in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannte Ivanov dürfte solche Meinungsunterschiede mit dem Premier nicht haben.
Die Angelobung im mazedonischen Parlament wurde von Vertretern der zwei führenden albanischen Oppositionsparteien, der Demokratischen Partei der Albaner (DPA) und der Neuen Demokratie (ND), boykottiert. Während der DPA-Chef Menduh Thaci in Anspielung auf die geringe Stimmenzahl, welche Ivanov von albanischen Wählern erhalten hatte, meinte, dass der 49-jährige Jurist “keine Legitimität der Albaner” habe, war der Chef der Neue Demokratie, der frühere Gesundheitsministers und Präsidentschaftskandidat Imer Selmani, über die Abwesenheit des kosovarischen Präsidenten Fatmir Sejdiu bei der Feierlichkeit verärgert. Die DPA hat elf Abgeordnete, die Neue Demokratie war durch die Trennung einer DPA-Fraktion erst Ende des Vorjahres entstanden.