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Mayer zu Fall Teichtmeister: "Schreck mich nicht vor Konsequenzen"

Fall Teichtmeister - Mayer: "Ich schreck mich nicht vor Konsequenzen".
Fall Teichtmeister - Mayer: "Ich schreck mich nicht vor Konsequenzen". ©APA/GEORG HOCHMUTH
Für Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) ist es am Montag angesichts der Causa Teichtmeister "unmöglich, einfach zur Tagesordnung überzugehen".

Deswegen begann sie am Montag ihre Präsentation des Österreichbeitrages zur Kunstbiennale 2024 mit "ein paar Worten zum Aktuellen". Wenn es "um Missbrauch an Kindern und die Darstellung dessen" gehe, dürfe es "keine Verharmlosung und keine Toleranz geben".

Fall Teichtmeister: Mayer sprach Opfern ihr Mitgefühl aus

Sie wolle den Opfern "mein tief empfundenes Mitgefühl ausdrücken" und verspreche, "dass wir alles tun werden um sicherzugehen, dass auf allen Ebenen richtig im Sinne der notwendigen Sorgfaltspflicht gehandelt wurde". Eine von Bundestheater-Holding und Burgtheater angeforderte Chronologie über Informationsflüsse, über daraus resultierendes Handeln und darüber, "wer wann welche Fragen gestellt hat", werde man heute oder morgen erhalten und sich arbeitsrechtlich und gesellschaftsrechtlich genau ansehen, "ob richtig gehandelt wurde". Danach werde man sehen, "was für Schlüsse zu ziehen sind". Darauf, welche Konsequenzen es geben könne, wenn eben nicht richtig gehandelt wurde, wollte sich Mayer nicht einlassen. "Aber ich schreck mich nicht vor Konsequenzen." - "Wichtig ist, dass wir für Transparenz stehen; dass wir keine Verharmlosung durchgehen lassen, keine Toleranz walten lassen", so Mayer.

Anklage gegen Teichtmeister

Ursprünglich war von der Staatsanwaltschaft Wien gegen Teichtmeister wegen fortgesetzter, gegen seine damalige Lebensgefährtin gerichteter Gewaltausübung (§ 107b StGB) und eines Suchtmitteldelikts ermittelt worden. Der Ermittlungsstrang wegen häuslicher Gewalt wurde eingestellt - "aus Beweisgründen", wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, am Montag auf APA-Anfrage mitteilte. Hinsichtlich der Drogen trat die Anklagebehörde gemäß § 35 Suchtmittelgesetz (SMG) vorläufig von der Verfolgung zurück, da es sich um eine geringe Menge handelte, die der Schauspieler ausschließlich für den Eigenbedarf besessen hatte. In weiterer Folge erlangten die Strafverfolgungsbehörden dann Kenntnis von 22 Datenträgern mit sexuellen Darstellungen von Unmündigen und Minderjährigen, die sich Teichtmeister laut Strafantrag seit Februar 2008 bis August 2021 verschafft haben soll.

FPÖ kündigt parlamentarische Anfrage an

Die FPÖ kündigte indes parlamentarische Anfragen zu diesem Thema an. "Nicht nur Vizekanzler Kogler und seine Staatssekretärin Mayr (sic!) haben dringenden Aufklärungsbedarf, sondern auch Innenminister Karner und Justizministerin Zadic sind gefordert. Sie müssen umgehend erklären, wie es sein konnte, dass es bis dato keinerlei Konsequenzen für den Beschuldigten gegeben hat und der Skandal der Öffentlichkeit so lange vorenthalten wurde. Zudem ist sofort eine unabhängige Untersuchungskommission einzusetzen, die sich unter anderem folgenden, dringenden Fragen widmen muss: Seit wann liefen die Ermittlungen? Seit wann war die Staatsanwaltschaft informiert? Gab es politische Interventionen und wenn ja, wann und von wem?", forderte heute FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung.

Auch ÖVP-Kultursprecherin Maria Großbauer forderte am Montag "eine lückenlose Aufklärung" der Causa Teichtmeister und des Vorgehens der Burgtheaterführung: "Es gibt keine Worte, um auszudrücken, wie abstoßend dieser Fall ist. Es muss ohne Rücksicht und Verharmlosung ganz genau und chronologisch aufgeklärt werden, wann wer wo worüber informiert wurde und Bescheid wusste." Das Wichtigste sei der Schutz der Kinder.

(APA/Red)

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