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Mauretanien: Putschversuch vereitelt

Zum zweiten Mal in weniger als zwei Monaten hat die Regierung in Mauretanien einen Putschversuch vereitelt. Fünf Militärs und drei Zivilisten seien festgenommen worden, verlautete am Mittwoch aus Regierungskreisen in Nouakchott.

Der mutmaßliche Drahtzieher des Putschversuchs, Major Saleh Ould Hanena, konnte jedoch entkommen.

Er soll auch an dem gescheiterten Umsturzversuch im August und an dem blutig niedergeschlagenen Putsch im Juni vorigen Jahres beteiligt gewesen sein. Der Innenminister des Wüstenstaats am Westrand der Sahara, Mohammed Ghali Ould Cherif Ahmed, beschuldigte Burkina Faso und Libyen, den Putschversuch unterstützt zu haben. Beide Staaten hatten ähnliche Vorwürfe in der Vergangenheit zurückgewiesen.

Die mauretanischen Sicherheitskräfte stellten große Mengen an Waffen und Munition sicher. Nach Angaben des Ministers hatten die Aufständischen den Präsidentenpalast, die Befehlszentralen der Streitkräfte und den Flughafen der Hauptstadt einnehmen wollen. Unter den Festgenommenen war auch ein Hauptmann, der bereits zu den Drahtziehern des Putschversuchs von 2003 gehört haben soll. Bei der Niederschlagung des Umsturzversuchs im vorigen Jahr waren 28 Menschen getötet worden.

Der prowestliche Kurs des mauretanischen Präsidenten Maouia Ould Sidi Mohammed Taya ist in der arabischen Welt heftig umstritten. Mauretanien (2,7 Millionen Einwohner) ist einer der wenigen arabischen Staaten, der diplomatische Beziehungen zu Israel unterhält.

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