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Mattersburg gerettet - Schmollen in Altach

Rapids Niederlage warf Altach aus der Bundesliga
Rapids Niederlage warf Altach aus der Bundesliga © APA
Mit dem ersten Auswärtssieg in der laufenden Bundesliga-Saison hat sich der SV Mattersburg mit großer Sicherheit den Klassenerhalt gesichert.

Nach dem 3:2 gegen Rapid ist die Abstiegsgefahr der Burgenländer nur noch theoretischer Natur, auch wenn Obmann Martin Pucher vor verfrühter Freude warnte. “Wir haben jetzt ganz gute Karten, aber wir sind noch nicht durch.”

Allerdings beträgt der Vorsprung des SVM auf Altach vor der letzten Runde drei Punkte und plus sechs in punkto Tordifferenz. Außerdem absolvieren die Burgenländer ihre abschließende Partie am 31. Mai daheim gegen den LASK, während die Vorarlberger auswärts gegen Meister Red Bull Salzburg antreten müssen. “Doch gratulieren kann man uns erst, wenn wir fix oben sind”, erklärte Doppel-Torschütze Michael Mörz.

Für Pucher war der zweite Sieg der Mattersburger in der Bundesliga-Geschichte im Hanappi-Stadion die Konsequenz aus dem jüngsten Aufwärtstrend, der sich für ihn schon Mitte März beim 0:0 auswärts gegen den LASK und eine Woche später beim 0:1 in Graz gegen Sturm angekündigt hatte. “Und der endgültige Knackpunkt war dann das 5:4 im April gegen Altach”, sagte Pucher über jenes Match, das eine 21 Partien währende sieglose Zeit beendete.

Der Bundesliga-Präsident hat seinem Verein den Klassenerhalt immer zugetraut, “weil eine gewisse Qualität vorhanden ist. Aber die Mannschaft hat sich lange mit diesem Rucksack der sieglosen Serie schwergetan”. Die Planungen für die kommende Saison seien aufgrund der bis zuletzt herrschenden Abstiegsgefahr noch nicht aufgenommen worden, “aber es rennen bei uns ja nur drei oder vier Verträge aus. Das Gros der Mannschaft wird bleiben”.

Bleiben wird auch Trainer Franz Lederer, dem Pucher schon vor dem Rapid-Match selbst im Abstiegsfall eine Jobgarantie ausgesprochen hatte. “Er hat auch in schwierigen Zeiten nie einen gebrochenen Eindruck gemacht. Es freut mich für ihn, weil er durch ein Stahlbad gegangen ist.”

Im Moment jedoch setzt die nervliche Anspannung Altach-Trainer Georg Zellhofer zu. Beim Oberösterreicher löste der Mattersburg-Sieg wieder einmal Spekulationen über angebliche Ungereimtheiten aus. “Wenn der Jürgen Patocka bei allen drei Toren beteiligt ist, geistern da natürlich Gedanken herum, die ich lieber nicht äußern will”, sagte Zellhofer nach dem 5:1 gegen Kapfenberg, dem höchsten Liga-Sieg des Ländle-Clubs, der aber wohl wertlos bleiben wird.

Sein Präsident Werder Gunz hingegen wollte keine Vermutungen in den Raum stellen. “Wir haben im Herbst zu viele Punkte liegen gelassen. Ich habe auf Rapid gehofft und einen Sieg erwartet. Aber man muss Mattersburg gratulieren. Wir haben alles probiert und können mit erhobenem Kopf rausgehen. Es waren drei sehr schöne Jahre.”

Auch für Rapid-Trainer Peter Pacult entbehren die Verschwörungsgerüchte jeder Grundlage. “So etwas kommentiere ich nicht einmal.” Jürgen Patocka wurde vom Coach in Schutz genommen. “Er war über diese zwei Saisonen bei Rapid ein sehr verlässlicher Spieler und ist auch von Eder angesteckt worden. Beide haben sich nicht gut präsentiert”, sagte Pacult und ortete Handlungsbedarf in der Innenverteidigung, zumal Martin Hiden den Verein verlässt und eine Genesung von Mario Tokic noch nicht absehbar ist.

Der Wiener führte die 25. Niederlage in seinem 100. Liga-Match als Rapid-Trainer neben den Fehlern in der Defensive vor allem auf die zehn Spieler (darunter Steffen Hofmann, Branko Boskovic, Markus Heikkinen) umfassende Ausfallsliste zurück. “Wir haben schon vorher gewusst, dass wir aufgrund dieser Situation vielleicht Probleme bekommen könnten, unser letztes Heimspiel so zu gestalten, wie wir wollen. Es tut mir für die Fans leid, aber wenn man den Kader hernimmt, war vielleicht nicht mehr möglich.”

Am 18. Juni beginnt bei Rapid die Vorbereitung auf die kommende Saison – laut derzeitigem Stand mit dem Sturm-Duo Erwin Hoffer/Stefan Maierhofer. “Es gibt keine Anfragen, also gehe ich davon aus, dass alle am 18. da sein werden.” Ob dies auch für Nikica Jelavic zutrifft, ist noch offen. “Wir können uns nur in dem Rahmen bewegen, den unsere finanziellen Möglichkeiten zulassen”, erklärte Pacult. Für den ausgeliehenen kroatischen Stürmer müsste eine sechsstellige Ablösesumme an Zulte-Waregem bezahlt werden.

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