Massiver Stromausfall in Spanien: Auch Portugal und Frankreich betroffen

Am Tag nach dem historischen Blackout kehren Spanien und Portugal zur Normalität zurück: Am frühen Dienstagmorgen hatten fast alle Menschen in beiden Ländern wieder Strom. Das Internet, die Telefone und auch die Ampeln funktionierten nach dem Totalausfall vom Montag wieder weitgehend problemlos.
Durch den massiven Stromausfall vom Montag auf der Iberischen Halbinsel sind Medienberichten zufolge mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. In der Kleinstadt Taboadela im Nordwesten Spaniens starben drei Mitglieder einer Familie durch eine Kohlenmonoxidvergiftung, wie die regionale Zeitung "La Voz de Galicia" und die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf die Polizei berichteten.
Die Opfer seien ein Ehepaar im Alter von 81 und 77 Jahren sowie deren 56-jähriger Sohn. Das älteste Mitglied des Haushalts habe ein Beatmungsgerät gebraucht. Als der Strom ausfiel, sei ein benzinbetriebener Notstromgenerator angeschmissen worden, dessen Abgase sich offenbar unbemerkt im Haus verteilt hätten.
U-Bahnen und Züge fuhren zwar nahezu überall wieder, doch etwa in Katalonien blieben die Nahverkehrszüge, die von Zehntausenden täglich für die Fahrt zur Arbeit und zur Schule benutzt werden, aufgrund einer anhaltenden Instabilität des Systems vorerst stehen.
Der spanische Versorger Red Eléctrica teilte am Dienstagvormittag mit, 99,95 Prozent der Energieversorgung seien auf dem vom Ausfall betroffenen Festland wiederhergestellt worden. In Portugal hätten inzwischen alle 6,5 Millionen Haushalte wieder Strom, ließ die Regierung in Lissabon wissen. Die Wasserversorgung funktioniere nahezu landesweit - und auch das gesamte Verkehrssystem sei nach dem Stromausfall wieder weitgehend in Betrieb, hieß es.
Stromausfall in Spanien nicht durch Cyberangriff
Der nahezu landesweite Ausfall der Stromversorgung in Spanien am Montag geht höchstwahrscheinlich nicht auf Manipulationen von Hackern zurück. Nach vorläufigen Erkenntnissen könne ein Cyberangriff ausgeschlossen werden, teilte der Stromnetzbetreiber REE am Dienstag mit.
Das Stromnetz sei wieder stabil und funktioniere normal, erklärte der Leiter des REE-Netzbetriebs, Eduardo Prieto. Als eine erste Konsequenz aus dem Vorfall sollten die Verbindungen zum französischen Stromnetz ausgebaut werden.
Update am Dienstag
Nach dem massiven Stromausfall in Spanien und Portugal normalisiert sich die Lage für Millionen Menschen auf der Iberischen Halbinsel langsam wieder. Der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica teilte gegen 6.00 Uhr in der Früh mit, dass etwa 99,16 Prozent der Stromversorgung wieder hergestellt seien. Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte wenige Stunden zuvor in einer Fernsehansprache eine Rückkehr zum Normalzustand am Dienstag in Aussicht gestellt.
Auch im Nachbarland Portugal war gegen Mitternacht die Stromversorgung für 95 Prozent der 6,5 Millionen Kunden des Netzbetreibers E-Redes wieder hergestellt, wie der Sender RTP berichtete. Eine Ursache für den Blackout nannte die spanische Regierung nicht. Man schließe keine Möglichkeit aus, sagte Sánchez. Während die Ursachenforschung läuft, gab es laut Red Eléctrica am späten Abend aber immerhin sowohl in der Hauptstadt Madrid - die neun Stunden lang ohne Strom gewesen war - als auch in Regionen wie Katalonien, Aragonien, dem Baskenland, Galicien, Asturien, Navarra und Valencia wieder großflächig Strom.
Tagsüber saßen in Portugal und Spanien unzählige Menschen in Zügen, U-Bahnen und Aufzügen fest; Urlauber strandeten auf Flughäfen, auch Internet und Telefonnetze waren down. Ampeln fielen aus, Krankenhäuser mussten auf Notbetrieb mit Stromgeneratoren umsteigen, viele Spanier und Portugiesen auf dem Festland konnten faktisch nicht arbeiten. In Madrid musste auch das internationale Masters-1000-Tennisturnier mit Topspielern unterbrochen werden.
Jubelschreie aus Fenstern
Laut der spanischen Zeitung "El País" betraf der massive Blackout nur das Festland, nicht aber die zu Spanien gehörenden Kanaren und Balearen. Die Hauptstadt Madrid war stundenlang fast komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Als die Lichter lange nach Einbruch der Dunkelheit plötzlich wieder angingen, jubelten Anrainer lautstark auf der Straße, aus den Fenstern und von den Balkonen. Freudenschreie wie "Siii" (Jaaa) und "Vivaaa!" (Hurraaa) waren aus fahrenden Autos zu hören, andere Menschen sangen begeistert das berühmte Lied "Y Viva España".
Berichte über "seltenes atmosphärisches Phänomen"
Die Probleme in Portugal seien durch eine auf ein "seltenes atmosphärisches Phänomen" zurückzuführende Störung im spanischen Stromnetz verursacht worden, berichteten RTP und der britische Sender Sky News unter Berufung auf den portugiesischen Netzbetreiber REN. Der Betrieb werde schrittweise wiederhergestellt, die vollständige Normalisierung des Netzes könne "aufgrund der Komplexität des Phänomens" aber eine Woche dauern. Das portugiesische Verteidigungsministerium rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.
Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit hatte laut der Zeitung "El País" mitgeteilt, es untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte. Nach Angaben des portugiesischen EU-Ratspräsidenten António Costa gibt es derzeit aber keinen Hinweis auf eine solche Cyberattacke.
Update am Montag
Update: Nach dem massiven Stromausfall in Spanien ist die Versorgung in Teilen des Landes wiederhergestellt. Wie der Netzbetreiber Red Eléctrica am Montag mitteilte, wurde die Stromversorgung in "mehreren Gebieten im Norden, Süden und Westen" des Landes wiederhergestellt. Die Haushalte in diesen Gebieten könnten wieder versorgt werden. An der Wiederherstellung im ganzen Land werde gearbeitet.
In ganz Spanien und Portugal sowie in Südwestfrankreich war am Montagmittag aus bisher ungeklärten Gründen der Strom ausgefallen. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez berief eine Krisensitzung der Regierung in Madrid ein. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, an Ort und Stelle zu bleiben, um ein Verkehrschaos zu vermeiden. Der Bahnverkehr war im ganzen Land vorübergehend lahmgelegt.
Die Versorgung wurde inzwischen in mehreren Gebieten im Norden, Süden und Westen der Halbinsel wieder gesichert, meldete der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica. Regionen wie Katalonien, Aragonien, Baskenland, Galicien, Asturien, Navarra und Kastilien sind demnach wieder versorgt.
Millionen Menschen seien betroffen, teilten die Netzbetreiber mit. Die Ursache war zunächst unklar. In Spanien legte der Stromausfall den Bahnverkehr komplett lahm: Ein Blackout habe "zur Unterbrechung des Eisenbahnverkehrs im gesamten Netz geführt", teilte der spanische Schienennetz-Betreiber Adif im Onlinedienst X mit. Nach Angaben des Stromnetzbetreibers Red Eléctrica kann die Wiederherstellung der Stromversorgung sechs bis zehn Stunden dauern.
In ganz Spanien und Portugal sowie in Südwestfrankreich war am Montagmittag aus bisher ungeklärten Gründen der Strom ausgefallen. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez berief eine Krisensitzung der Regierung in Madrid ein. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, an Ort und Stelle zu bleiben, um ein Verkehrschaos zu vermeiden. Mittel- und Langstreckenzüge fuhren weiterhin nicht. "Eine Wiederaufnahme des Mittel- und Fernverkehrs ist derzeit nicht absehbar", teilte der spanische Verkehrsminister Óscar Puente auf X mit. Reisende müssten vorerst auf ihre Fahrten verzichten.
Red Eléctrica riet davon ab, über die Ursache des Stromausfalls zu spekulieren. Derzeit gebe es keine Hinweise auf einen Cyberangriff, erklärte der aus Portugal stammende EU-Ratspräsident António Costa im Onlinedienst X.
Stromausfall in Spanien, Portugal und Frankreich
Der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica berichtete ebenfalls auf X, es sei gelungen, im Norden und im Süden des Landes die Stromversorgung wiederherzustellen. "Wir aktivieren" nach der "Panne im System der Halbinsel" die "Pläne zur Wiederherstellung der Stromversorgung in Zusammenarbeit mit den Unternehmen des Sektors", erklärte Red Eléctrica. Die Wiederherstellung der Versorgung könne zwischen sechs und zehn Stunden dauern, sagte der Chef der Wartungsabteilung von Red Eléctrica, Eduardo Prieto, dem Radiosender Cadena Ser. Prieto riet davon ab, über die Ursache des Stromausfalls zu spekulieren.
Der portugiesische Netzbetreiber REN erklärte, "die ganze iberische Halbinsel" sei betroffen sowie ein Teil Frankreichs. In Portugal sei die Stromversorgung seit 11.33 Uhr (Ortszeit, 12.33 Uhr MESZ) unterbrochen. "Alle Pläne zur Wiederherstellung der Energieversorgung wurden aktiviert - in Zusammenarbeit mit den europäischen Energieproduzenten und Betreibern", fügte REN hinzu.
Im Zentrum der spanischen Hauptstadt kam der Verkehr teils zum Erliegen, wie es weiter hieß. Es sei zu langen Staus gekommen, weil Ampeln ausgefallen seien. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez habe sich zur Zentrale von Red Electrica begeben, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Auch das spanische Stromnetz-Überwachungsunternehmen E-Redes erklärte, man arbeite daran, die Verbindung schrittweise wiederherzustellen. "Dies ist ein größeres europäisches Problem", hieß es weiter.
Die portugiesische Polizei erklärte, im ganzen Land seien Ampeln betroffen. In Lissabon und Porto sei die U-Bahn geschlossen. Züge verkehrten nicht mehr. Angaben zum Hintergrund des Stromausfalls lagen zunächst nicht vor.
Hackerangriff nicht ausgeschlossen
Nähere Infos zum Ausmaß des Stromausfalls sowie zur Ursache lagen zunächst nicht vor. Spaniens nationale Cybersicherheitsbehörde INCIBE untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte, schrieb "El País".
Im in den Pyrenäen gelegenen Kleinstaat Andorra dauerte der Stromausfall dagegen nur wenige Sekunden, meldete der Energieversorger FEDA auf X. Der Ausfall sei auf spanischer Seite verursacht worden und die Elektrizität dank der "automatischen Wiederverbindung mit der aus Frankreich kommenden Leitung" umgehend wiederhergestellt worden.
Die EU-Kommission steht wegen des großflächigen Stromausfalls im Austausch mit nationalen Behörden. "Die Kommission wird die Situation weiter beobachten und dafür sorgen, dass ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten stattfindet", teilte die Behörde in Brüssel mit.
Österreich nicht betroffen
Der heimische Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) bestätigte auf APA-Anfrage, "dass es auf der Iberischen Halbinsel heute, den 28. April 2025 gegen 12.31 Uhr zu einem technischen Zwischenfall kam, der offensichtlich weitreichende Stromausfälle in der Region zur Folge hatte". "Die österreichische Stromversorgung ist und war zu keinem Zeitpunkt durch den Zwischenfall betroffen", wurde betont.
Aktuell werde an der Wiederherstellung der vollständigen Stromversorgung in den betroffenen Gebieten gearbeitet. Die Aufarbeitung des Vorfalls werde über den Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSOE) koordiniert. Darüber hinaus liegen APG keine weiteren Informationen über die Ursache oder das Ausmaß vor, wie es hieß.
Stromausfall: Fähr- und Zugverkehr in ganz Spanien unterbrochen
Der Stromausfall auf der iberischen Halbinsel hat den Bahn- und Fährverkehr in ganz Spanien lahmgelegt. Das teilten die jeweiligen Betreiber in dem beliebten Urlaubsland am Montag mit. Die Ursache für den Stromausfall, der außer Spanien und Portugal auch Teile Frankreichs betraf, war nach Angaben der Netzbetreiber zunächst unklar.
Die Ursache werde noch ermittelt, erklärte der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica, der ebenfalls den massiven Stromausfall meldete, im Onlinedienst X. Der spanische Stromnetzbetreiber Red Electrica teilte mit, er arbeite mit Energieunternehmen zusammen, um die Stromversorgung wiederherzustellen. Teile der U-Bahn in Madrid seien evakuiert worden, berichteten Radiosender.
Sowohl Madrid als auch Barcelona waren Montagmittag ohne Elektrizität. Im ganzen Land seien der Betrieb der Infrastruktur und des Mobilfunks sowie der Verkehr beeinträchtigt, schrieb die Zeitung "El País": Ampeln und Aufzüge an Bahnhöfen, in Flughäfen und in anderen Gebäuden seien ausgefallen. Menschen mussten aus U-Bahntunneln und Aufzügen gerettet werden. Krankenhäuser waren dank des Einsatzes von Generatoren nach Angaben von Spaniens Gesundheitsministerium nicht betroffen.
Die meisten Geschäfte und Gaststätten in Premià de Mar bei Barcelona und anderen Orten Spaniens hatten geschlossen. Vor allem Geschäfte mit verderblichen Waren und Eissalons warteten sehnsüchtig auf die Wiederherstellung der Stromversorgung. "Ein paar Stunden halten wir noch aus, dann wird das Eis flüssig", sagte eine Verkäuferin in Premià de Mar.
Das Wort "Luz", Spanisch für Strom, ist Teil fast jeder Unterhaltung von Menschen auf der Straße. Nachbarn rufen sich von Balkon zu Balkon die neuesten Nachrichten und Gerüchte zu.
"Und wie soll ich jetzt kochen", fragt eine Hausfrau in Premià de Mar. Obwohl sie und ihr Mann Solarmodule auf dem Dach haben, nützt ihnen das nicht, denn die Anlage funktioniert nur, wenn das Netz in Betrieb ist. Eine Nachbarin lud alle ein, bei ihr zu kochen - auf ihrem Gasherd.
Wegen des Stromausfalls musste das Masters-1000-Tennisturnier in Madrid unterbrochen werden.
Der Blackout auf das Festland. Demnach berichteten Reporter, dass die zum Land gehörenden Inselgruppen Kanaren und Balearen nicht betroffen seien.
Der Stromausfall in Portugal sei durch die Störung im spanischen Stromnetz verursacht worden, die auf ein "seltenes atmosphärisches Phänomen" zurückzuführen sei, berichteten unter anderem der portugiesische Sender RTP und der britische Sender Sky News unter Berufung auf den portugiesischen Stromnetzbetreiber REN. Der Betrieb werde schrittweise wiederhergestellt, wobei die Sicherheit und Stabilität des Netzes Vorrang hätten. Die vollständige Normalisierung des Netzes könnte "aufgrund der Komplexität des Phänomens" bis zu einer Woche dauern.
(APA/Red)