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Massive Ausweitung der Landeverbote: Flieger aus 18 Staaten dürfen nicht in Wien-Schwechat landen

Das Landeverbot in Wien-Schwechat wurde auf Flugzeuge aus 18 Staaten ausgeweitet.
Das Landeverbot in Wien-Schwechat wurde auf Flugzeuge aus 18 Staaten ausgeweitet. ©APA (Sujet)
Österreich weitet die Landeverbot für Luftfahrzeuge aus sogenannten "SARS-CoV-2 Risikogebieten" massiv aus. Bisher durften Flugzeuge aus acht Staaten und einer Region Italiens nicht in Österreich landen - nun umfasst die Liste laut einer neuen Verordnung von Gesundheitminister Rudolf Anschober (Grüne) ab Donnerstag 18 Staaten.

Gute Nachrichten gibt es lediglich für die italienische Lombardei, die Anschober von der Risikoliste gestrichen hat und aus der ab dem 16. Juli wieder Flugzeuge direkt nach Österreich fliegen dürfen.

Massive Ausweitung des Landeverbots auf 10 weitere Staaten

Als Paukenschlag darf hingegen die massive Ausweitung des Verbots auf zehn weitere Staaten gelten: Ab Donnerstag dürfen Flugzeuge aus allen Ländern des Westbalkan, aus Bulgarien, Rumänien, der Republik Moldau sowie Ägypten nicht mehr in Österreich landen. Deutliche Auswirkungen sind ab diesem Zeitpunkt auf das reduzierte Streckennetz der Austrian Airlines zu erwarten: Aktuelle Verbindungen aus Belgrad, Bukarest, Kairo, Podgorica, Sarajevo, Sibiu, Skopje, Sofia, Tirana und Varna nach Wien-Schwechat müssen zumindest bis Ende Juli gestrichen werden.

Für die schon bisher vom Landeverbot betroffenen Staaten wird sich einstweilen nichts verändern: Flüge aus Weißrussland (Belarus), China, Großbritannien, dem Iran, Portugal, Russland, Schweden und der Ukraine nach Österreich sind weiterhin untersagt.

Landungen aus allen gelisteten Staaten bleiben in einigen Ausnahmekategorien möglich. Darunter fallen Flüge im Interesse der Republik, aber auch Landungen von Flugzeugen, die Frachten, Kranke, zu repatriierende Österreicher, Pflegepersonal oder Erntehelfer ins Land bringen.

NEOS zu Flugverboten: Wirtschaftlicher Unfug

Die NEOS haben die geplante Ausweitung der Flugverbote ab Donnerstag scharf kritisiert. "Das ist kompletter Unfug", so NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker in einer Aussendung am Dienstag. "Wer nach Österreich reisen will, wird einen Weg finden." Die Flugverbote und Reiseeinschränkungen könnten etwa durch einen Gabelflug oder eine veränderte Route etwa über Bratislava "leicht umgangen werden".

"Das neue Verbot für Flüge aus dem Westbalkan sei daher aus gesundheitlicher Sicht komplett sinnlos", heißt es in der Aussendung weiter. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gehe es um "billiges Balkan-Bashing". Für Loaker ist das Flugverbot auch "aus wirtschaftlicher Sicht völliger Unfug, weil die Republik ja um 300 Millionen Euro die AUA gerettet hat und ihr jetzt im Nachhinein wieder einen Teil des Geschäfts abdreht." Er fordert statt den Einschränkungen die Forcierung von Fiebermessungen und PCR-Tests am Flughafen.

Anschober zu Landeverboten: Wir möchten kein Risiko

"Wir wollen, dass es zu keinem Risiko kommt", hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zu den Landeverboten für mehrere Länder des Balkan gesagt, die am Donnerstag in Kraft treten. "Wir wollen die Kontrollen verstärken und Maßnahmen setzen" angesichts der steigenden Corona-Ansteckungszahlen in den betroffenen Staaten, sagte Anschober am Dienstag in Paris.

Österreich habe den betroffenen Ländern auch Unterstützung angeboten, die Corona-Situation in den Griff zu bekommen, betonte der Gesundheitsminister.

Wie das Ministerium unterstrich, handelt es sich bei den Landeverboten nicht um Grenzschließungen. Auf dem Landweg könne man weiterhin nach Österreich einreisen, wenn man einen aktuellen Corona-Befund mithat oder für zwei Wochen in Heimquaratäne geht.

Gesundheitsminister als Ehrengast bei Frankreichs Präsident Macron

Der Gesundheitsminister war in Paris einer der Ehrengäste von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei den französischen Nationalfeiertagsfeierlichkeiten. Er traf im Anschluss an die Zeremonie seinen Amtskollegen aus Frankreich, Olivier Véran, sowie die ebenfalls geladenen Fachminister der Schweiz, Alain Berset, Deutschlands, Jens Spahn, und Luxemburgs, Paulette Lenert, sowie den Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tadros Adhanom Ghebreyesus. Zentrale Themen der Gespräche waren die Vorbereitung auf die Corona-Situation im Herbst sowie die Versorgung Europas mit Schutzausrüstung, Medikamenten und einem möglichen künftigen Corona-Impfstoff.

Anschober lobte gegenüber Journalisten die Ausgestaltung der heurigen Feiern in Paris, die diesmal nicht nur das französische Militär, sondern auch das Gesundheitspersonal in den Mittelpunkt stellten. "Es ist sehr wichtig, dass erstmals Zivilisten, Gesundheitspersonal das Thema dieses Tages waren. Das ist ein starkes Zeichen, wie wichtig es ist, dass wir ein starkes Gesundheitssystem haben."

(APA/Red.)

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