Als Favorit ging der 47-jährige Demokrat Barack Obama in die Wahl. Er hatte die Aussicht, als erster Schwarzer der Geschichte in das Weiße Haus einzuziehen.
Trotz seines Rückstandes in Meinungsumfragen zeigte sich der Republikaner John McCain aber zuversichtlich, am Ende doch den Wahlsieg zu erringen. Das Ergebnis wurde weltweit mit größter Spannung erwartet.
“Ich spüre Auftrieb, und wir werden diese Wahl gewinnen”, rief der einstige Vietnamkriegsgefangene seinen Anhängern auf einer Kundgebung noch am Wahltag in Colorado zu. Obama beschloss seinen Wahlkampf in Indiana: Er schüttelte Bürgern nach ihrer Stimmabgabe die Hände. Mit ersten Wahlergebnissen wurde nach Mitternacht (MEZ) gerechnet.
Bereits um vier Uhr früh hatten sich in manchen Städten lange Warteschlangen gebildet. In mehreren Fällen kam es zu erheblichen Verzögerungen bei der Abstimmung, weil beispielsweise falsche Wahlzettel oder Wählerlisten vorlagen. Wähler beklagten sich vielerorts auch darüber, dass es bei weitem nicht genügend Wahlautomaten gegeben habe.
Erwartet wurde eine Rekordbeteiligung von bis zu 130 Millionen Wählern: Knapp drei Viertel aller Wahlberechtigten waren zur Abstimmung registriert. Schon in den vergangenen Wochen hatten fast 30 Millionen Wähler von der Möglichkeit einer frühzeitigen Stimmabgabe Gebrauch gemacht. Die Parteien hatten angesichts befürchteter Unregelmäßigkeiten und Pannen Tausende Rechtsanwälte zur Beobachtung in die Wahllokale entsandt.
Nach letzten Umfragen des Senders CNN führte Obama in den Staaten, die vor vier Jahren der Demokrat Kerry im Wahlkampf gegen Bush gewonnen hatte. Gleichauf oder vor McCain lag er in etwa einem Dutzend Staaten, in denen Bush vor vier Jahren gesiegt hatte. Nach einem von der Webseite realclearpolitics.com ermittelten Durchschnittswert von einem Dutzend Umfragen trennte Obama von McCain ein Vorsprung von mehr als sieben Prozentpunkten.