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Massen-Schummelei an indischen Schulen

©Reuters/ Screenshot
Bei den Examen im Bundesstaat Bihar hängten sich auch viele Verwandte der Prüflinge voll rein.

Wer bei einer Prüfung schummeln will, bemüht sich normalerweise um größtmögliche Unauffälligkeit. Nicht so in dieser Schule im indischen Bundesstaat Bihar. Bei den Abschlussprüfungen hängten sich am Donnerstag auch viele Verwandte voll rein. Durchs Fenster versorgten sie die Prüflinge mit Informationen, von den Aufsichtskräften und Schulverantwortlich offenbar unbehelligt. Medien berichteten von ähnlichen Massen-Schummeleien auch an anderen Schulen in Bihar, Behörden wiesen das jedoch zurück. Der Direktor der Mulkada Singh Schule zumindest schien nichts gemerkt zu haben.

“Wenn Schüler betrügen, werden sie im Leben nicht weiter kommen, aber so etwas kommt an meiner Einrichtung nicht vor. Wir führen friedliche und betrugsfreie Examen durch. Weil es draußen nicht genug Polizisten gibt, sorgen die Leute draußen für Unruhe, aber darum kümmern wir uns”, so der Direktor.

Der Bildungsminister von Bihar, Shahi, räumte hingegen ein, dass es zu massenhaften Schummelversuchen gekommen sei: “Mehr als 1,4 Millionen Schüler legen in mehr als 11.000 Prüfungszentren ihre Examen ab. Wenn drei bis vier Menschen einem einzigen Schüler helfen, bedeutet das, dass insgesamt sechs bis sieben Millionen Menschen am Betrug beteiligt sind. Liegt es da nur in der Verantwortung der Regierung, mit so einer Zahl umzugehen und hundertprozentig faire Prüfungen sicherzustellen?”.

Laut Medienberichten sollen Polizisten von hilfsbereiten Angehörigen Schmiergeld angenommen und sie in die Schule gelassen haben. Örtliche Medien berichten, mehr als 500 Schüler seien wegen Schummelns der Schulen verwiesen worden. (Reuters)

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