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Masern-Epidemie in Salzburg

Der Masern-Epidemie scheint man in Salzburg nicht Herr zu werden, denn die Krankheit breitet sich immer weiter aus. Mittlerweile sind 153 Fälle bekannt.

Mittlerweile sind in der Stadt, im Flachgau und in Bayern 153 Masern-Erkrankungen dokumentiert.

Im Salzburger Landeskrankenhaus werden laut dem Vorstand der Inneren Medizin III, Richard Greil, fünf Patienten im Alter von 16 bis rund 30 Jahren behandelt. “Sie sind alle außer Lebensgefahr. Eine 21-jährige Patientin leidet an einer Masern bedingten Lungenentzündung. Sie befindet sich auf dem Weg der Besserung.” Die Frau werde auf der Infektiologie isoliert behandelt.

Zwei Masern-Kranke im Alter von 20 bis 30 Jahre liegen in der Hautklinik. Sie haben Hautausschläge und hohes Fieber. Bei einem der beiden 16- und 18-Jährigen, die in der Kinderklinik stationär aufgenommen wurden, habe sich der ursprüngliche Verdacht auf eine Hirnhautentzündung nicht bewahrheitet, zeigte sich Greil erleichtert.

Das Krankenhaus treffe alle Maßnahmen, damit keine anderen Patienten oder das Pflegepersonal angesteckt werde. Der Mediziner appellierte an die Bevölkerung, bei Auftreten von Symptomen wie Fieber und Hautausschlägen entweder beim Hausarzt oder in der Klinik anzurufen, damit die Patienten nicht auf dem Krankenhausareal herumirren und andere anstecken. “Für Erwachsene wurde ab heute ein Untersuchungszimmer neben der Kirche im 1. Stock der Infektiologie der I. Medizin eingerichtet.”

Zur Eindämmung der Epidemie wiederholt die Gesundheitsbehörde der Stadt Salzburg dringend den Aufruf, den individuellen Impfstatus in Rücksprache mit den Hausärzten zu erheben und gegebenenfalls die Impfung nachzuholen. Die Impfung besteht aus zwei Teilen und kann auch nach bereits erfolgter Ansteckung, aber noch nicht ausgebrochener Masern-Erkrankung vorgenommen werden. Im Gesundheitsamt, in dem die Impfung gratis ist, herrschte am Mittwoch ein großer Andrang.

“An Masern erkrankt sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie eine Lehrerin, deren zwei Kinder die Waldorfschule besuchen. Diese bleibt aber bis 6. April gesperrt”, erklärte die Leiterin der Bezirksverwaltungsbehörde Salzburg, Christine Fuchs. Bis gestern, Dienstag, wurden 113 Masern-Kranke gezählt, am Mittwochvormittag kamen 14 neue hinzu, “die alle aus der Waldorfschule stammen”.

Allein in der Walddorfschule seien 105 Krankheitsfälle bekannt. Durch Sozialkontakte wurde auch Kinder anderer Schulen angesteckt, hieß es. Jeweils einen Fall gebe es in fünf weiteren Schulen, und zwar in der Musikhauptschule Maxglan II sowie im Akademischen-, Wirtschaftskundlichen-, Musischen- und Christian-Doppler-Gymnasium. Das kann sich stündlich ändern, sagte Fuchs.

Derzeit wird der Impfstatuts der Schüler in den betroffenen Schulen erhoben. “Wer sich nicht impfen lässt, dem wird der Schulbesuch nach dem Epidemiegesetz untersagt. Falls sich in diesen Schulen die Epidemie nicht weiter ausbereitet, werden sie nicht gesperrt.” Nach Angaben des Landesschularztes Rainer Liebl liege dort die Impfquote bei 90 Prozent.


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