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Martinigansl: Gesunde Gans – oder gar nicht?

© Vier Pfoten
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Erneut steht die Zeit für das Martinigansl vor der Tür, und wieder werden tausende österreichische Bürger unbewusst das Fleisch von kranken, gequälten Tieren konsumieren.

Obwohl die Stopfleberproduktion in Österreich längst verboten ist, wird jährlich zu dieser Jahreszeit tonnenweise ungarisches Gänse- und Entenfleisch aus Zwangsmast importiert – und über den Einzel- oder Großhandel an ahnungslose Konsumenten weitergegeben.

Eine aktuelle Recherche von Vier Pfoten hat ergeben, dass es sich bei einigen angebotenen Gänsefleischteilen bei Spar eindeutig um Fleisch aus der Stopfmastproduktion handelt. Besonders erschreckend: Spar hat schon vor 2 Jahren Vier Pfoten gegenüber ein schriftliches Versprechen abgeliefert, aus dem Handel mit Stopfmastprodukten auszusteigen.

Vier Pfoten liegen schriftliche Beweise der Hersteller und veterinärtechnische Untersuchungen vor, die belegen, dass das Fleisch aus der tierquälerischen Stopfmast kommt. Der Großschlachthof Hungerit bestätigt gegenüber Vier Pfoten, dass es bei dem ausgelieferten Fleisch eine klare Unterscheidung gibt: rot verpacktes Fleisch komme aus der herkömmlichen Mast, blau verpacktes aus der Stopfmast. Trotz anders lautender Versprechungen liegt beides bei Spar im Regal.

„Hier dürfte es sich um eine absichtliche Konsumententäuschung der Firma Spar handeln. Nach außen hin wird die Stopfmast abgelehnt, aber beim Einkauf schaut die Firma weg,“ so Jürgen Faulmann, internationaler Kampagnenleiter von Vier Pfoten. „Und das obwohl die Risiken beim Gänse- und Entenkauf schon letztes Jahr für große Sorge bei den Käufern gesorgt hat.“

Achtung auch beim Lokalbesuch

Der Lebensmittelgroßhändler C+C Pfeiffer bezieht teilweise das Martiniganslfleisch ebenso aus der ungarischen Stopfleberproduktion, womit das kranke Fleisch auch den Weg in die Gastronomie findet. Hier ist es für den Kunden noch komplizierter festzustellen, wo das Fleisch herkommt. Es bleibt nur die Möglichkeit, im Lokal nach der Herkunft zu fragen – und sich die Verpackung, samt EWG-Nummer, zeigen zu lassen. Die bekannte Restaurantkette „Wienerwald“ weigerte sich bei einer Vier Pfoten-Kontrolle die genaue Herkunft ihres Gänsefleisches preiszugeben, gab aber an dass das Fleisch aus Ungarn kommt. In so einem Fall sollten Konsumenten davon ausgehen, dass es sich bei dem Gänsefleisch um ein Stopfmastprodukt handelt.

Um zu vermeiden, dass sie betrogen werden, können sich besorgte Konsumenten auf www.vier-pfoten.at .at über die ungarischen Hersteller informieren, die weiterhin in der Stopfleberproduktion tätig sind. Diese Firmen, sowie Teile des österreichischen Lebensmittelhandels, sind mitverantwortlich für die Tierquälerei Stopfmast und haben kein Interesse an Tier und Verbraucherschutz.

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