“Eigentlich sind alle freundlich”, berichtet Jerusalem über die bisherigen Hausbesuche in Mariahilf und Neubau. Das Team – bestehend aus Bezirksräten, Wahlhelfern oder Aktivisten – ist mit Schokoherzen, Infofoldern und Visualisierungen der fertigen Fußgängerzone ausgerüstet und will die Anrainer in den Bezirken vom Beibehalt der Mariahilfer Straße als Fußgängerzone überzeugen.
Hausbesuche in Mariahilf und Neubau
Jedes Haus ist anders. “Wir kommen auf Türöffnungsquoten zwischen 30 bis 80 Prozent”. Wer die Türe öffnet, sei der Idee der Fußgängerzone Mariahilfer Straße meist auch nicht ganz abgeneigt. Sie habe mit deutlich mehr ärgerlichen Reaktionen oder sogar Beschimpfungen gerechnet, gibt die stellvertretende Bezirksvorsteherin zu. Die größte Ablehnung gibt es bei Männern über 60 Jahren, die überraschendste Zustimmung bei Frauen zwischen 45 und 55.
Wer nicht aufmacht (und kein Bitte-keine-Werbung-Schild hat), der bekommt zumindest einen Hänger, auch in die Briefkästen verteilt Vassilakou höchstpersönlich Flugblätter, auf dem Schwarzen Brett wird ein kleines Plakat angeschlagen. “Es ist knapp”, erklärt die Verkehrsstadträtin einem Anrainer, der seine Türe öffnet. “Wenn Sie wollen, dass die neue Mariahilfer Straße bleibt, bitte stimmen Sie unbedingt ab.”
Die grünen Teams verbuchen die Hausbesuche jedenfalls als Erfolg: Pro Tag schaffen sie rund 1.000 Haushalte.
(APA/Red)