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Maria Stromberger-"Der Engel von Auschwitz"

Maria Stromberger (1898 – 1957), die als hilfsbereit Krankenschwester im KZ Auschwitz von Häftlingen den Ehrentitel „Engel von Auschwitz“ erhielt.
Maria Stromberger (1898 – 1957), die als hilfsbereit Krankenschwester im KZ Auschwitz von Häftlingen den Ehrentitel „Engel von Auschwitz“ erhielt.
Der 27. Jänner ist der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Auch Anlass, einer mutigen österreichischen Krankenschwester im KZ Auschwitz zu gedenken.

Maria Stromberger meldetet sich nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester am Sanatorium Bregenz-Mehrerau und an der Schwesternschule in Heilbronn im Sommer 1942 freiwillig zum Dienst im Konzentrationslager Auschwitz. Verwundete Soldaten hatten ihr gerüchtweise davon erzählt, welche Unmenschlichkeiten in Polen gegenüber der Bevölkerung geschehen würden. Das wollte sie selbst sehen und überprüfen.

Helferin des Lagerwiderstandes

Sie wurde Zeugin der tagtäglichen brutalen Gewalt und der menschenverachtenden Behandlung der Häftlinge durch Folter und Tod. Maria Stromberger blieb jedoch nicht tatenlos und wurde zu einer wichtigen Helferin des Lagerwiderstandes. Sie trug wesentlich dazu bei, das Wissen über Auschwitz nach außen zu tragen

Sie beginnt damit, Lebensmittel, die eigentlich für kranke SS-Leute gedacht sind, wie Obst, Schokolade und Getränke, sowie Medikamente und Spritzen aus der SS-Apotheke heimlich an die ihr unterstellten „Funktions-Häftlinge“ zur Weitergabe zu verteilen. Des Weiteren berichtet sie vertrauenswürdigen Häftlingen heimlich und unter andauernder Lebensgefahr davon, was sie über Pläne und kommende Aktionen der SS-Wachmannschaft im Lager erfährt.

Eduard Pys, polnischer Häftling aus Rzeszow, gewinnt langsam Vertrauen zu ihr und bittet sie um die Weiterleitung von persönlichen Briefen an Angehörige von Häftlingen sowie Nachrichten-Kassiber der heimlichen Häftlings-Widerstandgruppe, auch „Kampgruppe Auschwitz“ genannt, an Kontaktstellen beispielsweise in Katowice zu schmuggeln.

Wichtige Zeugin bei den Auschwitzprozessen in Warschau

Nach dem Krieg wurde Maria Stromberger von der französischen Besatzungsbehörde in einem Internierungslager festgehalten und konnte nur durch Intervention der polnischen Regierung befreit werden. 1947 war sie schließlich eine wichtige Zeugin bei den Auschwitzprozessen in Warschau, besonders mit ihrer Aussage gegen Rudolf Höss, den KZ-Kommandanten von Auschwitz.

Am 18. Mai 1957 stirbt Maria Stromberger in Bregenz an einer Herzkrankheit. Ihre Schwester lässt sie im Krematorium in Lindau einäschern und in einem dortigen Urnengrab beisetzen, welches 1977 aufgelöst wurde.

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