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Maradonas Leichnam soll wieder ausgegraben werden

Diego Maradona im Mai 2015.
Diego Maradona im Mai 2015. ©Reuters
Im November 2020 verstarb die Fußball-Legende Diego Maradona im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Privatfriedhof Bella Vista, in einem Vorort von Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens.

Die Familie von Fußball-Legende Diego Maradona wünscht sich nun eine Verlegung seiner Überreste. Sie fordern, dass Maradonas sterbliche Überreste in ein Mausoleum in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires umgebettet werden.

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Familie will Maradona umbetten

Dieses Anliegen wurde in einem offiziellen Schreiben an das zuständige Gericht formuliert, über das mehrere Medien berichtet haben. In dem Schreiben heißt es: Das Mausoleum Memorial del Diez sei "ein viel sichererer Ort als der jetzige" und es sollte allen Menschen ermöglicht werden, "dem größten argentinischen Idol die Ehre zu erweisen".

Einen entsprechenden Antrag haben Maradonas Töchter Dalma, Gianinna und Jana, sowie seine ehemalige Lebensgefährtin Veronica Ojeda, die Mutter seines jüngsten Sohnes Diego Junior, eingereicht. Aktuell wird dieser Antrag von einem Gericht in der Provinz Buenos Aires geprüft. Ziel des Antrags ist es, "die Exhumierung der sterblichen Überreste und ihre Überführung unter ausreichenden Sicherheits- und Vertraulichkeitsbedingungen zu ermöglichen", wie es in den Medienberichten über das Dokument heißt.

Prozess nach Maradonas Tod

Diego Maradona ist am 25. November 2020 in einer privaten Wohnanlage wenige Wochen nach einer Gehirnoperation verstorben. Ob bei seiner Pflege nach dem Eingriff Fehler gemacht wurden, die zum Tod der Fußball-Legende geführt haben, wird ab 4. Juni Gegenstand eines Gerichtsprozesses sein.

Der Prozess wird gegen Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque, seine Psychiaterin Agustina Cosachov sowie einen Psychologen, einen weiteren Arzt, die medizinische Koordinatorin der Krankenversicherung und drei Pfleger geführt.

Neues Gutachten zur Todesursache

Rund einen Monat vor Prozessbeginn gegen acht Ärzte und Pfleger von Diego Maradona will die Verteidigung die Todesumstände der argentinischen Fußballlegende mit einem weiteren Gutachten in ein neues Licht rücken. Demnach soll Maradona an einem plötzlichen Herzinfarkt gestorben sein, der nicht vorherzusehen gewesen sein soll, wie die Zeitung "La Nación" in der Nacht auf Dienstag (Ortszeit) berichtete. Der Tod sei innerhalb von Minuten oder wenigen Stunden eingetreten. Ein vorheriges Gutachten war hingegen zu dem Schluss gekommen, dass Maradonas Todeskampf rund zwölf Stunden gedauert hatte.

Die Staatsanwaltschaft wies das neue Gutachten zurück. Der Autor sei kein Herzspezialist und habe das Dokument innerhalb von 72 Stunden erstellt. "Aus unserer Sicht ändert das nichts an der Sache", sagte Staatsanwalt Patricio Ferrari. "Die Version des Gutachters steht im Widerspruch zu dem Gutachten, das 21 Experten einer interdisziplinären Kommission über drei Monate hinweg erstellt haben."

(VOL.AT/DPA)

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