Manson-Family: Linda Kasabian ist verstorben

In der Nacht zu 9. August 1969 wurde die mit Regisseur Roman Polanski verheiratete Schauspielerin Sharon Tate und vier ihrer Gäste in einer Villa in der Nähe von Los Angeles auf brutalste Weise ermordet.

Sharon Tate war im achten Monat schwanger. In der folgenden Nacht wüteten die Mörder auch im Haus der Geschäftsleute Leno und Rosemary LaBianca. Drei Monate lang lebte die Stadt der Engel in Angst, bis die Täter verhaftet wurden: Charles Manson und vier Mitglieder seiner Hippie-Sekte.

Obwohl der Sektenführer nicht selbst Hand an die Opfer gelegt hatte, wurde er 1971 wegen Anstiftung zu den Bluttaten zum Tode verurteilt. Ein Jahr später wurde seine Strafe in lebenslang umgewandelt.
Linda Kasabian war ein Mitglied der "Manson-Familiy". Sie stand in der Mordnacht Schmiere und fungierte als Fahrerin. Kasabian sollte später in dem Gerichtsprozess eine wichtige Rolle als Kronzeugin spielen. Am 15. Juni 1970 wurde der Prozess gegen Manson und seine "Girls", Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie Van Houten, eröffnet.
Es war eines der teuersten und längsten Verfahren in der US-Kriminalgeschichte. 225 Tage wurden die Geschworenen von der Außenwelt abgeschirmt. Gebannt verfolgte die ganze Welt, mit welch dämonischer Macht ein Mann eine Gruppe weißer Bürgerkinder in kaltblütige Mörder verwandeln konnte.

Im Gegenzug für eine Bewährungsstrafe sagte Linda Kasabian gegen die Angeklagten aus. Manson selbst behauptete, nie getötet und niemanden dazu angestiftet zu haben. Tatsächlich war er bei den Bluttaten nicht dabei, doch Staatsanwalt Vincent Bugliosi stellte ihn als satanisches Monster und Drahtzieher dar, dem die Frauen wie "hirnlose Roboter" folgten.

Wie der "Tacoma News Tribune" berichtet ist die 73-Jährige im US-Bundesstaat Washington, wo sie unter dem Namen Linda Chiochios lebte, bereits am 21. Jänner 2023 verstorben.