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Manner-Schnitten in Österreich massiv teurer – trotz Produktion in Wien

Manner-Schnitten in Österreich massiv teurer
Manner-Schnitten in Österreich massiv teurer ©CANVA/APA/AFP
Gleiches Produkt, deutlich anderer Preis: Die bekannten Manner-Schnitten kosten in Österreich bis zu 60 Prozent mehr als in Deutschland – obwohl sie direkt in Wien produziert werden.

Die 400-Gramm-Packung Manner-Schnitten wird in Wien-Hernals hergestellt – doch ausgerechnet in Österreich müssen Konsument:innen deutlich mehr dafür bezahlen als im Ausland. Während der Klassiker in Deutschland bei Rewe oder NP-Discount im Angebot nur 2,49 Euro kostet (regulär bei Edeka 2,89 Euro), werden bei Billa und Spar in Österreich 3,99 Euro fällig – selbst im offiziellen Werksverkauf in Wien liegt der Preis mit 3,89 Euro darüber.

Besonders absurd: Direkt neben der Manner-Fabrik steht ein Billa-Markt, der die Waffeln zum vollen Preis von 3,99 Euro verkauft – trotz entfallener Transportkosten.

Auf den Kilopreis gerechnet: Österreich zahlt fast 10 Euro

Hochgerechnet auf den Kilopreis wird der Unterschied besonders deutlich:

  • Deutschland: ca. 6,23 Euro pro Kilo
  • Österreich: ca. 9,97 Euro pro Kilo

Das entspricht einem Preisaufschlag von über 60 Prozent – bei exakt demselben Produkt, derselben Größe, demselben Hersteller.

In Österreich kosten Manner-Schnitten deutlich mehr als in Deutschland – sogar im Werksverkauf. ©APA

Hersteller und Handel zeigen aufeinander

Auf Anfrage einer österreichischen Zeitung verweist Spar-Sprecherin Nicole Berkmann die Verantwortung klar an den Hersteller: "Da müssen Sie Manner fragen, warum sie den deutschen Händlern einen deutlich niedrigeren Einstandspreis geben als uns österreichischen Händlern."

Kein Einzelfall – der "Österreich-Aufschlag"

Das Beispiel Manner ist kein Einzelfall, sondern steht exemplarisch für den viel diskutierten "Österreich-Aufschlag". Immer wieder zeigt sich: Identische Markenprodukte kosten in Österreich teils deutlich mehr als in Deutschland – oft auch bei heimischen Traditionsmarken. Gründe sind laut Handelsketten u. a. Lieferrestriktionen, Einkaufskonditionen und das Fehlen von Parallelimporten.

Nächster Preisskandal: Klagen wegen Rabattaktionen

Zusätzlich gerät der Lebensmittelhandel in Österreich weiter unter Druck: Das Sozialministerium und der Verein für Konsumenteninformation (VKI) haben Billa, Spar, Lidl und Hofer verklagt – wegen mutmaßlich irreführender Rabattaktionen.

Laut Ministerium sollen Rabatte in Flugblättern oder Regalen teils unklar oder nicht korrekt angegeben worden sein. Die Verfahren laufen.

(VOL.AT)

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