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Manner legt Schwedenbombenfirma Niemetz Kaufangebot vor

Wer macht das Rennen um das Wiener Traditionsunternehmen Niemetz?
Wer macht das Rennen um das Wiener Traditionsunternehmen Niemetz? ©APA
Der Wiener Schnittenproduzent Manner will offenbar den insolventen Schwedenbombenhersteller Niemetz kaufen. Man habe dem Niemetz-Masseverwalter Stephan Riel "ein indikatives Angebot für eine Übernahme übergeben", hieß es am Dienstag.
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Manner galt schon bisher als einer der Hauptfavoriten im Rennen um Niemetz.

Die insolvente Niemetz-Gruppe kämpft derzeit ums Überleben. Laut Masseverwalter Stephan Riel, der am Dienstag am Handelsgericht den Gläubigern den Sanierungsplan des schwer angeschlagenen Unternehmens vorstellte, ist die ursprünglich angebotene 20-Prozent-Quote zu niedrig und muss daher verbessert werden. Dafür ist allerdings zusätzliches Geld nötig, das die Gesellschafter aufstellen müssen.

Verkauf als mögliche Lösung für Niemetz

Als alternative Lösung wird ein Verkauf überlegt, teilte Riel in einer schriftlichen Stellungnahme mit.

Manner hat mit seinem unverbindlichen Angebot nun bereits ernsthaftes Interesse an einer Übernahme deutlich gemacht.

Entscheidung über Verkauf folgt

Der insolvente Traditionsbetrieb Niemetz braucht Geld. Denn die von den Gläubigern angestrebte Quote könne nicht aus dem laufenden Betrieb bezahlt werden, informierte Roman Tahbaz vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV) nach der Prüfungstagsatzung am Dienstag. Ob das Unternehmen verkauft werden muss, werde sich bereits in ein bis zwei Wochen entscheiden.

Prinzipiell gibt es laut Tahbaz zwei Möglichkeiten für die Zukunft des Unternehmens. Einerseits kann sich die Niemetz-Gruppe bemühen, mithilfe eines Kreditgebers oder durch Eigenkapital zusätzliches Geld zu holen. Sollte dies nicht machbar sein, muss das Unternehmen “unter fremder Flagge” weitergeführt – sprich: verkauft – werden. Diese Entscheidung müsse schon in ein bis zwei Wochen fallen, da für die Sommermonate traditionell ein Umsatzrückgang bei den Schwedenbomben zu erwarten sei und deshalb mangels Liquidität der laufende Betrieb nicht mehr garantiert werden könne.

Schwedenbomben derzeit kostendeckend

Masseverwalter Stephan Riel bestätigte dies in einer schriftlichen Stellungnahme. “Die Walter Niemetz Süßwarenfabrik – Fabrikation v. Zucker-, Schokolade-, Konditorei- u. Dauerbackwaren GmbH & Co KG wird den von ihr vorgelegten Sanierungsplan zu verbessern haben. Zur Erfüllung des Sanierungsplanes wird ein wesentlicher Beitrag der Gesellschafter notwendig sein”, heißt es in den Schreiben. “Alternativ werden die Möglichkeiten einer übertragenden Sanierung des Unternehmens durch Verkauf des lebenden Unternehmens geprüft”, hält Riel fest.

Dank der hohen Nachfrage infolge diverser Kaufaufrufe von Schwedenbomben-Fans im Internet produziert Niemetz derzeit kostendeckend. Im März wurde ein Umsatz von einer Million Euro erwirtschaftet – “eine deutliche Verbesserung zum Vorjahr”, so Riel.

Der letzte Stichtag für Niemetz ist jedenfalls der 7. Mai. Dann werden die Gläubiger endgültig über den Sanierungsplan abstimmen.

Das 1890 ursprünglich als Konditorei gegründete Traditionsunternehmen, das auch die Cremeriegel Swedy und Manja herstellt, meldete vor zwei Monaten Insolvenz an.(APA)

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