Mann soll Frau wöchentlich geschlagen haben: Prozess in Wien vertagt

Es wurde ihm vorgeworfen, seit Anfang Jänner seine Partnerin, mit der er im Vorjahr eine Beziehung eingegangen war, wöchentlich misshandelt zu haben. In der Nacht auf den 8. Juli soll er ihr Faustschläge gegen den Kopf versetzt, Tritte ins Gesicht verpasst und mit einer Rasierklinge Schnittwunden zugefügt haben, die er mit Parfüm besprühte und mit Alkohol desinfizierte.
Frau mit Rasierklingen geschnitten: Prozess in Wien
Der Verteidiger des Angeklagten erklärte, dass die Verwendung von Parfüm zur Desinfektion erfolgte und nicht aus Sadismus. Der Angeklagte gestand die Taten und bedauerte sie. Es wurde betont, dass es sich um eine toxische Beziehung gehandelt habe, in der es häufig zu Streitigkeiten gekommen sei.
Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, seiner Freundin mit dem Umbringen gedroht zu haben, falls sie ihn betrügen sollte. Nach den ersten Gewalttätigkeiten habe er ihr mitgeteilt, dass sie "sterben" würde, wenn sie "einen Mucks sage". Zusätzlich soll er von ihr verlangt haben, strafwürdige Handlungen wie das Auf-einem-Bein-Stehen oder vollkommene Bewegungslosigkeit auszuführen, andernfalls hätte sie mit einer drastischen Bedrohung zu rechnen gehabt.
Verteidiger will Diversion erreichen
Der Verteidiger strebte an, angesichts des Geständnisses seines Mandanten und seiner bisherigen Unbescholtenheit eine Diversion zu erreichen. Ein gerichtsmedizinisches Gutachten stellte fest, dass es sich bei den Verletzungen um leichte Körperverletzungen handelte. Ein gerichtspsychiatrisches Gutachten schätzte das Risiko, dass der 30-Jährige erneut gewalttätig wird, nachdem die Frau die Beziehung beendet hatte, als gering bis moderat ein.
Die Verhandlung wurde auf den 1. Dezember vertagt, da der Strafantrag nicht rechtzeitig an den Angeklagten zugestellt wurde, was ihm die angemessene Vorbereitung auf die Verhandlung verwehrte.
(APA/Red)