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Mann rettet sich im Himalaya allein aus Gletscherspalte

Noch erholt sich All in Kathmandu, doch die nächste Klettertour ist bereits geplant.
Noch erholt sich All in Kathmandu, doch die nächste Klettertour ist bereits geplant. ©AP
Ein 44 Jahre alter US-Amerikaner stürzt mehr als 20 Meter in die Tiefe, bricht sich zahlreiche Knochen und überlebt trotzdem. Noch erholt er sich in Kathmandu, doch die nächste Klettertour ist bereits geplant.

Wie durch ein Wunder hat ein Bergsteiger im Himalaya den Sturz in eine tiefe Gletscherspalte überlebt. Der 44 Jahre alte US-Amerikaner John All war am Mount Himlung in Nepal nach eigener Aussage mehr als 20 Meter in die Tiefe gestürzt, hatte sich dabei mehrere Rippen und einen Arm gebrochen, die Schulter ausgekugelt und innere Verletzungen zugezogen. Trotzdem gelang es ihm, aus der Spalte zu krabbeln und sich zu seinem Zelt zu schleppen, wie er am Donnerstag in einem Hotel in Kathmandu berichtete, wo er sich von dem Sturz erholt.

“Dachte, ich würde sterben”

“Ich dachte, ich würde sterben. Es gab keinen Ausweg. Ich war allein” – das seien seine ersten Gedanken nach dem Sturz am Montag gewesen. Dass er den Sturz überhaupt überlebte, verdankte er einem rund einen Meter breiten Eisvorsprung, auf dem er landete und der ihn vor einem tieferen Fall bewahrte. Nachdem er sich etwas gesammelt hatte, nahm er den Kampf ums Überleben auf.

Mit seinem Eispickel habe er sich aus der Spalte herausgearbeitet. Wegen seiner Verletzungen habe er dafür etwa sechs Stunden gebraucht. Weitere drei Stunden habe er für den Weg zurück zu seinem Zelt benötigt. Dort habe er dann über Funk Hilfe gerufen. Wegen des schlechten Wetters habe der Helikopter ihn jedoch erst am nächsten Tag in rund 6000 Meter Höhe bergen können – nach einer Nacht voller Schmerzen allein in seinem Zelt, in der er sich zudem noch Erfrierungen an den Fingern zuzog.

Nächste Klettertour bereits geplant

Eigentlich hatte All mit seinem Team den Mount Lhotse, einen Nachbarberg des Mount Everest, besteigen wollen. Doch die Region am Mount Everest ist gesperrt, seit im vergangenen Monat dort 16 Sherpa in einer Lawine umkamen. Einer der getöteten Führer war für Alls Team vorgesehen.

All ist Geografieprofessor in Kentucky und ein erfahrener Bergsteiger. Bereits im Jahr 2010 hatte er den Mount Everest bezwungen. Er will sich jetzt einige Wochen in dem Hotel in Kathmandu erholen, bevor er nach Peru weiterreist, wo er die nächste Klettertour geplant hat.

(dpa)

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