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Mann nach Kasino-Besuch mit Rohypnol betäubt

Symbolfoto |&copy APA
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Weder Glück im Spiel noch in der Liebe war einem 44-jährigen Wiener beschieden - Je zwei Jahre teilbedingt für slowakische Täterinnen.

Zunächst verlor er im Kasino in der Kärntner Straße beim Pokern. Anschließend stellte sich heraus, dass die beiden jungen Frauen, die vorgaben, bei ihm die Nacht verbringen zu wollen, nicht auf ihn, sondern sein Bargeld „scharf“ waren: Sie träufelten ihm Rohypnol in den Gin, und leerten – nachdem der Mann entschlummert war – seine Brieftasche. Heute, Freitag, wurden die 24 bzw. 26 Jahre alten Slowakinnen im Wiener Landesgericht rechtskräftig zu jeweils zwei Jahren Haft verurteilt, davon acht Monate unbedingt.

Mit 3.000 Euro hatte sich der Mann am 24. Mai 2004 auf den Weg zum Pokertisch gemacht. Nachdem ihm dort Fortuna ihre Gunst verweigerte, glaubte er in einer hübschen, blonden Frau adäquaten Ersatz gefunden zu haben: Diese klagte, sie habe alles verspielt und wisse jetzt nicht, wo sie mit ihrer Freundin schlafen solle. Man sei eigens aus Preßburg angereist und habe geglaubt, man werde schon ein bisschen gewinnen, um sich ein Hotel leisten zu können.

K.O.Tropfen im Getränk

Der 44-Jährige nahm beide mit nach Hause, wobei er sich in einer Tankstelle noch eine Flasche Gin kaufte. In seiner Wohnung entschied er, die Blondine dürfe neben ihm im Doppelbett nächtigen, während er ihrer Begleiterin die Wohnzimmercouch anwies.

Doch plötzlich verließ ihn das Bewusstsein. Seine Gäste hatten ihm K.O.-Tropfen ins Getränk gemixt. Als er nach rund einer Stunde erwachte, waren diese und sein restliches Geld – rund 1.800 Euro – verschwunden.

An der Grenze verhaftet

Allerdings hatte man die Täterinnen im Kasino gestochen scharf gefilmt, und als sie zwei Wochen später wieder einreisen wollten, wurden sie an der Grenze festgenommen. In ihren Handtaschen konnten mehrere Ampullen Rohypnol sichergestellt werden.

Vor dem Schöffensenat (Vorsitz: Gerhard Szaal) gaben sie zu, auf der Fahrt nach neuen Opfern gewesen zu sein. Schulden, ein viel zu geringes Einkommen und hungrige Kinder hätten ihnen keine andere Möglichkeit gelassen. Das umfassenden Geständnis und ihre bisherige Unbescholtenheit bewogen das Gericht zu Milde: „Sonst hätten Sie drei Jahre unbedingt gekriegt.“

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