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Mann drehte Computer nicht ab - Frau stach zu

&copy Bilderbox Symbolfoto
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Weil er nicht mit dem Computerspielen aufhörte, sie ohrfeigte und an den Haaren riss, als sie die Stromzufuhr unterbrach, stach eine 37-jährige Wienerin ihrem Ehemann ein 30 Zentimeter langes Küchenmesser in die Brust - acht Monate Haft.

Sie wurde am Freitag im Straflandesgericht rechtskräftig wegen schwerer Körperverletzung zu acht Monaten Haft verurteilt, die ihr Richter Thomas Kreuter bedingt nachsah. Die klein gewachsene, beinahe zierliche Frau hatte schon öfter unter Gewalttätigkeiten ihres Ehemannes zu leiden gehabt. Mehrmals musste die Polizei in der Wohnung in Wien-Brigittenau einschreiten. Ein Streitpunkt war, dass sie als Raumpflegerin die Brötchen verdiente, während er arbeitslos zu Hause saß und vor dem PC bis spät in die Nacht hinein seiner Leidenschaft frönte.

Computerlärm ließ die Frau nicht schlafen

Am 29. November 2004, einem Sonntag, kam die 37-Jährige am Abend nach einem gemütlichen Beisammensein mit einer Freundin heim und wollte sich gleich ins Bett legen. Sie musste am nächsten Morgen früh auf. In der kleinen Wohnung war es aber zum Schlafen zu laut. Der Computer ihres Mannes machte ein Mal mehr einen Höllenlärm. Sie bat ihn, das Gerät leiser zu drehen oder abzuschalten. Er verabreichte ihr eine Ohrfeige.

Ehemann bedrohte sie mit Samuraischwert

Die zweite bekam sie, als sie kurzerhand das Netzkabel zog. Darauf hin rief sie „Diese Nacht nicht!“ und lief zum Hauptsicherungskasten, worauf es gleich in der ganzen Wohnung finster wurde. Der Ehemann wurde wütend, nahm ein Samuraischwert von der Wand und bedrohte damit seine „bessere Hälfte“.

Keine lebensgefährlichen Verletzungen nach Messerstich

Sie habe sich nichts mehr gefallen lassen wollen, erklärte die Frau vor Gericht: „Ich hatte vor, diesmal mit ihm zu kämpfen.“ Sie nahm daher ein herum liegendes Messer, und als er sie packte und gegen die Wand drückte, „hab’ ich einfach ausgeholt und in die Gegend gestochen.“ Der Mann ging zu Boden, wurde aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Frau will die Scheidung beantragen

Die Frau, die seit dem Vorfall in U-Haft gesessen war, wurde noch am Freitag aus dem Gefängnis entlassen. Zu ihren Zukunftsplänen befragt, antwortete sie: „Ich möchte sobald wie möglich die Scheidung beantragen.“

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