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Manifest zur Erhaltung der Biodiversität von NGOs präsentiert

Die Organisationen kritisieren den massiven Artenverlust.
Die Organisationen kritisieren den massiven Artenverlust. ©pixabay.com (Sujet)
Anlässlich der UN-Biodiversitätskonferenz "Convention on Biological Diversity" hat Greenpeace gemeinsam mit Attac, der Katholischen Jungschar Österreichs, Fridays for Future und ÖBV-Via Campesina Austria ein Manifest zur Erhaltung der Biodiversität präsentiert.

"Neben der Klimakrise ist die Artenkrise die größte Bedrohung unserer Zeit", warnte Ursula Bittner, Wirtschaftsexpertin bei Greenpeace Österreich.

"Allein in Österreich 39 Prozent aller Tierarten gefährdet"

"Weltweit sterben jeden Tag 150 Tier- und Pflanzenarten aus. Allein in Österreich sind 39 Prozent aller Tierarten gefährdet, jedes zweite Wirbeltier ist bedroht. Wenn wir jetzt nicht eine rasante und nachhaltige Trendwende einleiten, verlieren wir viel mehr als die bunte Vielfalt - wir verlieren unsere Lebensgrundlage", sagte Bittner.

Mit dem 13 Punkten, die das Manifest beinhaltet, soll wie derzeitige Trend gestoppt bzw. umgedreht werden kann. Die Organisationen fordern etwa, dass Energieversorgung, Verkehr, Landwirtschaft, Handel und Fischerei so gestaltet werden, dass Artenvielfalt gefördert wird und Ökosysteme intakt bleiben. Dazu bräuchte es etwa ein starkes EU-Waldschutz- sowie Lieferkettengesetz. Zudem sollte auch der Verkehr klimagerecht besteuert werden.

Kritik an Biodiversitäts-Offsetting-Ansatz

Der massive Artenverlust ist den Organisationen zufolge das Ergebnis von verfehlter nationaler und internationaler Wirtschafts-, Agrar- und Handelspolitik. Bis dato gesetzte Maßnahmen waren demnach "unzureichend und erfolglos". Kritisiert wurde vor allem der Biodiversitäts-Offsetting-Ansatz - also der angebliche Ausgleich von zerstörter Biodiversität durch Schutzmaßnahmen in anderen Teilen der Welt. "Lebensräume und die Artenvielfalt sind nicht durch eine Art Ablasshandel ersetz- und austauschbar. Bei der kommenden UN-Biodiversitätskonferenz muss Österreich gemeinsam mit den anderen Staaten dieser Scheinlösung eine klare Absage erteilen", sagte Alexandra Strickner von Attac Österreich.

Attac, Katholische Jungschar Österreichs, Fridays for Future, Greenpeace und ÖBV-Via Campesina Austria appellierten an die österreichische Bundesregierung, die Grundsätze des Manifests mit in die in die Verhandlungen des Post-2020-Rahmenwerks für biologische Vielfalt zubringen. "Neben der Klimakrise ist die Artenkrise die größte Bedrohung unserer Zeit", so Bittner.

(APA/Red)

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