Wood spielt den Psychopathen Frank, der stundenlang mit dem Auto durchs nächtliche Los Angeles fährt, auf der Suche nach Frauen, die er bestialisch ermordet und dann skalpiert. In seiner Werkstatt für Schaufensterpuppen drapiert er die Haare der Opfer auf die Köpfe seiner Modelle. Als Frank die attraktive Fotokünstlerin Anna (Nora Arnezeder) kennenlernt, scheint er zum ersten Mal in seinem Leben so etwas wie Liebe zu verspüren. Dass die Liaison zwischen der Schönen und dem Irren eine mörderische Wendung nimmt, kann nicht überraschen.
“Maniac” ist nichts für schwache Nerven
Dieser Trip in die Abgründe einer kaputten Psyche ist wahrlich nichts für schwache Nerven, Regisseur Franck Khalfoun hält in seinem Remake des Slasherfilms “Maniac” (1980) etliche Schockmomente bereit. Besonders perfide: Fast der gesamte Film ist aus der subjektiven Perspektive des Killers gedreht, Elijah Woods Gesicht bekommen wir meistens in Spiegeln oder Überwachungskameras zu sehen.
Eine nervenaufreibende Tour de Force nimmt ihren quälenden Verlauf, unterlegt mit plumpen Anleihen an einen Klassiker wie “Das Schweigen der Lämmer” und leider psychologisch allzu simpel gestrickt. Die Mutter ist schuld an Franks mörderischem Wahnsinn – wer auch sonst. Originell geht anders.
Da hilft es dann auch nichts, wenn die Protagonisten im Kino sitzen und sich den deutschen Stummfilmklassiker “Das Cabinet des Dr. Caligari” (1920) anschauen. Die Dramatik und Expressivität von Robert Wienes Meisterwerk erreicht Franck Khalfouns ideenloser Reißer leider in keiner Sequenz. Und Elijah Wood muss zwar nicht immer der liebe Frodo sein, aber nach diesem missglückten Ausflug ins Horrorgenre kehren wir gerne ins Auenland zurück.