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Mangel an Organspendern

Die Schweiz ist das einziges Land Europas ohne Transplantationsgesetz. Die Zahl der Organspender hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich abgenommen.

2002 starben laut dem Jahresbericht der Organisation Swisstransplant 54 Patientinnen und Patienten, die auf eine Transplantation warteten.

Im vergangenen Jahr standen in der Schweiz 1.137 Patienten auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Nur gerade 388 Transplantationen konnten vorgenommen werden. Durchschnittlich wartete ein Patient – außer bei Nieren – 162 Tage, bis ein Organ für ihn gefunden wurde.

Die Zahl der Spender ist seit zehn Jahren rückläufig. 1993 waren von einer Million Einwohner 16 Personen Organspender, 2002 nur noch zehn Personen. Damit steht die Schweiz im europäischen Vergleich weit hinten. An der Spitze rangiert Spanien mit 33 Organspendern pro einer Million Einwohner.

Von 1986 bis Ende 2002 sind in der Schweiz an insgesamt 5.783 Patienten Transplantationen vorgenommen worden. Über die Hälfte der Organe waren Nieren. Danach folgen Lebern, Herzen und Lungen.

In der Schweiz bestehen sechs Transplantationszentren in Basel, Bern, Genf, Lausanne, St.©Gallen und Zürich. Swisstransplant ist die nationale Stiftung für Organspende und Transplantation. Sie wurde 1985 gegründet, um die Transplantation in der Schweiz zu koordinieren und darüber zu informieren.

Der Schweizer Nationalrat hat am Mittwoch die Verabschiedung eines Transplantationsgesetzes beschlossen. In der Detailberatung werden die Xenotransplantation und der als Todeskriterium vorgesehene Hirntod für Diskussionen sorgen. Die Parteien waren sich einig, dass die Schweiz ein Transplantationsgesetz braucht. Es soll empfangende wie spendende Person schützen. Der Umgang mit Organen, Geweben und Zellen menschlichen oder tierischen Ursprungs wird geregelt. Handel mit Organen soll verboten werden. Die Schweiz ist in Europa das einzige Land, das noch kein Transplantationsgesetz hat.

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