AA

Mangel an Freunden

Altbundespräsident Kirchschläger bedauert anlässlich seines 85. Geburtstags die Situation Österreichs.

Altbundespräsident Rudolf Kirchschläger, der am Montag seinen 85. Geburtstag feiert, bedauert den Mangel Österreichs an Freunden in der Welt. “Ich empfinde es einfach als traurig, dass wir so wenig Freunde in der Welt haben oder in Europa haben, dass uns niemand davor bewahrt, einfach als Nazi-Staat zu gelten und als Nazi-Volk zu gelten”, so Kirchschläger im Radio-“Morgenjournal”. Und weiter: “Die Stellung Österreichs in der Welt ist sicher nicht so, dass man darüber Freude haben kann.”

Ein Rezept, wie Österreich aus der Isolation herauskommen kann, hat Kirchschläger nicht. “Ich wüsste nur ein Rezept, wie man nicht in die Isolation gekommen wäre, aber nicht eines, wie man sich daraus befreien kann.” Der amtierende Bundespräsident Thomas Klestil habe aber angesichts des Wahlergebnisses und der Festlegungen der Parteien keine andere Wahl gehabt, als die schwarz-blaue Regierung anzugeloben.

Der Jurist und Diplomat Kirchschläger war für zwei Amtsperioden, von 1974 bis 1986, österreichischer Bundespräsident und von 1970 bis 1974 Außenminister der SPÖ-Alleinregierung. Sein Appell, angesichts des seinerzeitigen Skandals um den Bau des Allgemeinen Krankenhauses (AKH), die “Sümpfe und sauren Wiesen trockenzulegen”, wurde legendär und seither oftmals zitiert. Derzeit befindet sich Kirchschläger nach einem Sturz in Spitalsbehandlung.

(Bild: APA)

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Mangel an Freunden
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.