Mandela-Trauerfeierlichkeiten: "Die Welt kommt nach Südafrika"

“Die ganze Welt kommt im wahrsten Sinne des Wortes nach Südafrika”, sagte Sprecher Clayson Monyela.Erwartet werden globale Figuren wie UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und US-Präsident Barack Obama mit seiner Ehefrau Michelle, der französische Präsident Francois Hollande und der britische Premierminister David Cameron.
Auch die ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter, Bill Clinton und George W. Bush werden erwartet, sowie Frankreichs Ex-Präsident Nicholas Sarkozy.
Ebenfalls erscheinen sollen der kubanische Präsident Raul Castro, sein iranischer Amtskollege Hassan Rohani, Zimbabwes Staatschef Robert Mugabe und der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas. Israels Premier Benjamin Netanyahu sagte hingegen ab.
Heinz Fischer nimmt nicht teil
Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer wird nicht teilnehmen, er hat sich jedoch am Montag in das Kondolenzbuch in der südafrikanischen Botschaft in Wien eingetragen. Bei der Trauerfeier in Johannesburg wird die Republik durch Bundesratspräsident Reinhard Todt (SPÖ) vertreten.
Die Gedenkfeier
Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger war am Donnerstag nach langer Krankheit im Alter von 95 Jahren gestorben. Er hatte sein Land in die Demokratie geführt.
Die zentrale Gedenkfeier findet am Dienstag zwischen 11.00 und 15.00 Uhr Ortszeit (10.00 bis 14.00 Uhr MEZ) im FNB-Stadion in Johannesburg statt. Es bietet Platz für mehr als 90.000 Menschen. Der Leichnam Mandelas wird nicht im Stadion aufgebahrt sein.
Übertragung der Gedenkfeier
Der Trauerakt wird an 90 Orten im Land auf Großleinwänden sowie in drei weiteren Stadien von Johannesburg für die Öffentlichkeit übertragen. In Wien wird am Mittwoch in der Lutherischen Stadtkirche in der Dorotheergasse eine Gedenkmesse gelesen.
Anreise der Staatsgäste
Südafrikas Präsident Jacob Zuma und andere Staatsoberhäupter werden nach Regierungsangaben bei dem Staatsakt Reden halten. Näheres dazu wurde zunächst nicht bekannt. Logistisch stünde die Regierung vor “einer sehr schweren Aufgabe”, sagte Monyela.
Die Mehrheit der Staatsgäste sollte bereits am Montag ankommen. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon wollte an diesem Tag das Domizil Mandelas besuchen.
Trauertage um Mandela
Am Sonntag hatte Südafrika als nationalen Tag der Trauer und des Andenkens an “den größten Sohn der Nation”, wie Zuma Mandela nannte, begangen. Millionen Südafrikaner gedachten in Gotteshäusern aller großen Religionen des großen Freiheitshelden und nationalen Versöhners.
Von Mittwochmorgen an soll der Leichnam Mandelas drei Tage lang im Amphitheater vor dem Regierungskomplex “Union Buildings” in der Hauptstadt Pretoria öffentlich aufgebahrt werden. Beigesetzt werden soll der Nationalheld am Sonntag in Qunu am Ostkap, wo er aufgewachsen war. Hier werden etwa 9000 Trauergäste erwartet.
Staatsgäste entscheiden selbst
Die Staatsgäste können nach Angaben der südafrikanischen Regierung selbst entscheiden, an welchen der Trauerfeierlichkeiten sie teilnehmen möchten. Die meisten wollten aber zum Staatsakt nach Johannesburg kommen. Am 16. Dezember, in Südafrika als “Versöhnungstag” ein Feiertag, wird vor den Union Buildings in Pretoria ein Mandela-Denkmal enthüllt werden.
(APA/dpa)