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"Man putzt sich am Piloten ab"

Die österreichischen Vertreter der Pilotenvereinigung "Cockpit" kritisieren die "Schlupflöcher" bei der Freigabe des Luftraumes: "Man putzt sich jetzt am Piloten ab, der darüber entscheiden muss, ob geflogen wird oder nicht. Wenn etwas passieren sollte, dann ist er schuld", sagte Christoph Mair am Dienstag der APA. Die Vereinigung forderte genaue Messungen, eine eindeutige Regelung und begleitende Maßnahmen.

Die Pilotenvereinigung stößt sich an der schwammigen Ausdrucksweise, dass Probleme mit der Vulkanasche “erwartet” werden. Durch dieses Schlupfloch sei nicht eindeutig klar gestellt, dass die Wolke gefährlich ist, sondern überlässt es dem Piloten, ob er fliegt oder nicht. “Entweder etwas ist gefährlich oder nicht. Wenn es gefährlich ist, soll man den Luftraum sperren, wenn nicht, dann aufmachen. Man kann auch nicht ein bisschen schwanger sein”, kritisierte Mair.

Cockpit kann auch nicht ausschließen, dass Piloten aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, unsichere Flüge durchführen. Es gebe Fluglinien, die in jedem Fall fliegen, meinte Mair. Ein Pilot, der dabei nicht mitmacht, läuft Gefahr, gekündigt zu werden.

Mair kritisierte auch die Testflüge der Fluglinien. “Das war reiner Populismus, da waren keine Wissenschafter an Board, die etwas gemessen haben. Man ist einfach geflogen und hat geschaut, ob es gut geht. Man muss sich nur vorstellen, es wäre etwas passiert”, sagte der Sprecher.

Die Pilotenvereinigung ist für eine eindeutige Regelung: Nach Messungen soll klar und ohne Schlupflöcher darüber entschieden werden, ob der Luftraum geöffnet wird oder nicht. Die erste Zeit sollten die Flüge mit besonderen Sicherheitsmaßnahmen – wie einer verstärkten Überprüfung der Triebwerke – begleitet werden.

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