AA

"Man muss ja nicht alles in Bioqualität einkaufen"

Wie Student Nonye derzeit beim Einkauf spart.
Wie Student Nonye derzeit beim Einkauf spart. ©VOL.AT/Mayer, Canva Pro
Gesund einkaufen und dann auch noch sparen? FHV-Student Nonye (23) erklärt, auf was er beim Lebensmitteleinkauf Wert legt.

Chukwunonye "Nonye" Okolo (23) studiert derzeit Umwelt und Technik an der FH Vorarlberg. VOL.AT durfte den Studenten beim Lebensmitteleinkauf begleiten.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Mit seiner Freundin (22) und der gemeinsamen Tochter (ein Jahr und drei Monate) lebt er derzeit bei deren Eltern in Lochau. Das sei einfacher, da die Wohnkosten geringer ausfallen. "Finanziell werden wir noch unterstützt, aber ich arbeite auch nebenher, habe einen Nebenjob an der FH als studentischer Mitarbeiter", erklärt Okolo im Gespräch mit VOL.AT.

Nonye ist Student an der Fachhochschule Vorarlberg. ©VOL.AT/Mayer

Zwei bis drei Einkäufe die Woche

"Im generellen sind wir schon gut aufgestellt, wir müssen allerdings trotzdem darauf achten, dass die Kosten nicht zu hoch werden", gibt der 23-jährige gegenüber VOL.AT zu verstehen. Pro Woche kaufen er und seine Freundin zwei bis dreimal ein. Sie erledigen ihren Einkauf in unterschiedlichen Geschäften, etwa im Biomarkt und der Drogerie.

Der Student beim Einkauf im Biomarkt in Dornbirn. Er vergleicht die Preise. ©VOL.AT/Mayer

Planung und kleine Einkäufe

Nonye und seine Freundin wollen sich nicht von vornherein vorschreiben, wann sie was kochen wollen. Natürlich gebe es aber Produkte, die man regelmäßig kaufe. "Immer wenn wir merken, dass wir etwas brauchen, schreiben wir uns eine Einkaufsliste, erklärt der Student. Zum Großteil versuche man, sich daran zu halten, probiere aber auch immer neue Sachen aus.

Einen Großeinkauf gebe es ab und zu. "Höchstens einmal im Monat", meint Nonye. "Uns steht zwar ein Auto zur Verfügung, allerdings wollen wir nicht immer mit dem Auto fahren", gibt er zu verstehen. Den Weg zum Geschäft legen sie daher meist mit dem Zug oder zu Fuß zurück. Somit beschränken sie sich überwiegend auf kleinere Einkäufe.

Auch, wenn der Student und seine Freundin keine fixe Menüplanung machen, ist die Einkaufsliste immer mit dabei. ©VOL.AT/Mayer
Nonye zeigt seine Einkaufsliste. Dazu kommen noch Kleinigkeiten. ©VOL.AT/Mayer

70 Euro die Woche

"Für uns drei sind's dann um die 70 Euro", meint der Student zum wöchentlichen Einkaufsbudget. "Man merkt schon, dass es ein bisschen raufgeht", gibt er hinsichtlich der Teuerung zu verstehen. "Früher waren wir eher bei um die 55 höchstens 60 Euro." Mit den steigenden Preisen hätten sie aber auch Maßnahmen für sich gefunden, um günstiger einzukaufen.

Mit einer Einkaufsliste gehe man weniger oft einkaufen, schaue schon im Vorhinein, was man brauche und kaufe nur wenig Zusätzliches, meint der Student. Dadurch spare man sich schon einiges. Kompromisse gebe es keine, auf die "kleinen Snacks oder Fingerfood" verzichtet das Paar aber in der Regel. Diese Lebensmittel seien nicht unbedingt gesund und von den Kosten her nicht so rentabel.

Auch Pesto muss mit. Zu scharf oder teuer sollte es aber nicht sein. ©VOL.AT/Mayer

Bio und Regionalität

Der in Lochau wohnhafte Student tendiert eher zum Kauf von Bioprodukten: "Zum einen dadurch, dass meine Freundin vegan lebt", meint er. Aber auch aufgrund seines Umwelt-Studiums versuche er natürlich, möglichst Bio-Lebensmittel zu kaufen. "Es ist nicht immer möglich", gibt er zu verstehen.

Das Thema Regionalität werde auch im Studium oft angesprochen. Hier sei es allerdings schwierig, einzuschätzen, was als regional gelte. "Besonders, wenn man in einem Supermarkt einkauft", so Nonye. Er würde sich mehr Labels von Angebotsseite wünschen, die auf die Regionalität von Lebensmitteln hinweisen.

Der Preisvergleich sowie Bio-Produkte sind ihm wichtig. ©VOL.AT/Mayer
Nonyes Einkauf passt in einen kleinen Korb. ©VOL.AT/Mayer

Nonyes Einkauf

  • 2 Packungen Cappelletti (Teigwaren) € 5,98
  • 1 Packung Tortellini € 2,99
  • 1 Flasche Reisessig Genmai Su € 4,49
  • 1 Packung Basmatireis € 3,99
  • 2 Gläser Pesto Verde € 5,78
  • 1 Packung Dinkel Spiralnudeln € 3,29
  • 2 Packungen Omlette-Ersatz (vegan) € 4,38
  • 1 große Papiertasche € 0,40
  • Gesamt € 31,30
Eine Tüte voll Lebensmitteln kostet Nonye inklusive Papiertüte 31,30 Euro.

Nachhaltig, gesund und günstig?

Nachhaltig, gesund und günstig einkaufen – geht das? "Es ist schon möglich, allerdings muss man einfach ein bisschen Kompromisse machen", meint der Student. Ein Einkauf sei nicht immer ganz günstig, ganz nachhaltig oder ganz gesund. "Man muss ja nicht alles in Bioqualität einkaufen", verdeutlicht er. Allein der Kosten wegen. "Man muss nicht immer direkt von null auf hundert gehen, wenn es um Nachhaltigkeit geht." Jeder Schritt sei wichtig.

"Wir sparen hauptsächlich dadurch, dass man gut plant", meint der Student. "Was brauchen wir? Wo holen wir das?" Auch zu vergleichen, wo man am günstigsten einkaufen könne, sei von Vorteil. So könne man sich vie sparen.

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Dornbirn
  • "Man muss ja nicht alles in Bioqualität einkaufen"