Wir sind die erste und die letzte Anlaufstelle für die Festspielgäste. Da muss man über alles Bescheid wissen, das Haus, die Künstler und am besten noch den Wetterbericht, erklärt Eduard Skerbinjek, der im Festspielhaus als Edi besser bekannt ist. Freundlich und höflich müsse man immer sein, so Skerbinjek, aber man kenne sein Stammpublikum ja mittlerweile und wisse, wie man welchem Gast begegnen müsse.
Diese Menschenkenntnis musste sich der zweifache Vater und Großvater aus Hörbranz nicht erst antrainieren, die brachte er schon ins Festspielhaus mit. Eigentlich habe ich eine Metzgerlehre gemacht und mich dann zum Zollbeamten umschulen lassen, erinnert sich Skerbinjek an seine Zeit an den Grenzübergängen in Balderschwang und Hörbranz.
Nichts zu deklarieren
Als es noch keinen zollfreien Raum gab, mussten ja die Kostüme und Kulissen, die aus ganz Europa nach Bregenz transportiert wurden, verzollt werden. Da stand dann alles verplombt im Festspielhaus und wartete auf die Zollabnahme. Und dann bin ich als Platzanweiser einfach geblieben. Das war vor 15 Jahren, so Skerbinjek. Seine Frau Hannelore hat er übrigens nicht beim Schmuggeln, sondern beim Mini-Golf kennen gelernt, wie er mit einem Schmunzeln erwähnt, bevor er sich zu seinem nächsten Festspiel-Einsatz bereit macht.
ZUR PERSON
Eduard Skerbinjek
Beruf: Publikumsservice
Geboren: 14. September 1940
Familie: verheiratet, eine Tochter, ein Sohn, zwei Enkelkinder
Laufbahn: Metzgerlehre, Zollbeamter, ist im Publikumsservice der Bregenzer Festspiele tätig
Wohnort: Hörbranz