Dieser kommt nicht von ungefähr: Geprägt durch Kriegserlebnisse und die Dankbarkeit, gesund diesem Inferno entkommen zu sein, war ihr und ihrer Familie die Hilfe für die, die es im Leben nicht so gut getroffen haben, ein großes Anliegen.
Selbst nicht von Schicksalsschlägen verschont – besonders hart traf sie der Verlust eines Kindes – hat sie sich ein großes Herz bewahrt. Jedes Jahr betreut Elly Böhler im Rahmen von Ma hilft rund 500 Familien. Dabei ist es nicht mit dem Verteilen von Geld, das die VN-Leser über Ma hilft zur Verfügung stellen, getan. Nicht selten erbettelt sie einen Tisch oder ein Bett für einen ihrer Schützlinge, opfert ihre Nachmittage, um einer Mutter und ihren Kindern eine ordentliche Unterkunft zu verschaffen. Und vor Weihnachten ist sie tagelang unterwegs und selbst am Heiligen Abend sieht man sie, wie sie bei der einen oder anderen Familie noch einen Weihnachtsbaum und Kugeln vorbeibringt.
Klein angefangen
Als wir angefangen haben, da hatten wir nicht so viel Geld, da konnten wir nur wenige Fälle übernehmen, erinnert sie sich. Heute betreuen wir jedes Jahr an die 500 Familien. Betreuen heißt, dass bei Krankheits- oder Sterbefällen schnell und unbürokratisch geholfen wird, dass bei Heilmitteln für Menschen mit Einschränkungen etwas beigesteuert wird, dass alten Menschen, die von 600 Euro monatlich oder weniger leben müssen, Heizmaterial zur Verfügung gestellt wird, etc. Dort, wo die öffentliche Hand schwerfällig reagiert, kann Soforthilfe geleistet werden. Das ist aus Sicht von Elly Böhler auch das große Plus der Aktion. Man fühlt mit den Menschen mit, aber man darf es nicht ins Herz lassen, sagt sie. Sonst könnte man das Ganze nicht lange machen.
Elly Böhler selbst will weitermachen, solange sie gesundheitlich in der Lage dazu ist. Helfen ist für sie nämlich ein Lebensinhalt.
ZUR PERSON
Elly Böhler Wohnhaft: Schwarzach
Familie: verheiratet mit Klemens; sechs Kinder
Hobbys: Schwimmen, Handarbeiten