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Maler Immendorff gestorben

Deutschland - Maler und Kunstprofessor Jörg Immendorff ist im Alter von 61 Jahren in seinem Haus in Düsseldorf gestorben. Das teilten seine Ehefrau Oda Jaune-Immendorff und sein Thomas Meyer mit.

Immendorff litt seit Jahren an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) und wurde an der Charite in Berlin behandelt.

Immendorff, am 14. Juni 1945 im niedersächsischen Bleckede geboren, zählte zu den bekanntesten Malern in Nachkriegsdeutschland. Insbesondere mit dem Bilderzyklus „Café Deutschland“ aus den späten 70er Jahren, in dem er die Teilung des Landes anprangerte, eroberte sich der ehemalige Maoist einen Platz in der jüngeren Kunstgeschichte. Auf der Rangliste der 100 bedeutendsten Künstler im „Kunstkompass“ des Wirtschaftsmagazins Capital konnte sich der Kunstprofessor ungeachtet des Kokain-Skandals im Jahr 2005 um zehn Plätze ins Mittelfeld vorschieben. Zuletzt war im Winter 2005 eine international beachtete Ausstellung Immendorffs in Berlin gezeigt worden.

Durch einen Sex- und Rauschgiftskandal im Jahr 2003, den er mit einer Bewährungs- und hoher Geldstrafe büßen musste, war der frühere Beuys-Schüler auch außerhalb der Kunstszene bekannt geworden. Mit seiner Krankheit ging Immendorff in den letzten Jahren ganz offen um. Die ALS ist eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, die im Verlauf weniger Jahre zu einer fortschreitenden Lähmung des gesamten Körpers führt.

In Österreich hatte Immendorff unter anderem einmal in den 90er Jahren für die Plakate der Salzburger Festspiele verantwortlich gezeichnet. Zur Eröffnung der Sammlung Essl 1999 hat er zudem das Bild „In meinem Salon ist Österreich“ gemalt, das das Sammler-Ehepaar Agnes und Karlheinz Essl im Kreis österreichischer Künstler zeigt.

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