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Maleficent - Die dunkle Fee - Trailer und Kritik zum Film

Eine Prinzessin gerät in Not und wird von einem Prinzen errettet. Typisch Märchen. Doch "Maleficent - Die dunkle Fee" ist anders. Hier nehmen die Frauen ihr Schicksal selbst in die Hand. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Die Geschichte von “Dornröschen” einmal anders – ab Donnerstag (29. Mai) im Kino. Das Märchen von “Dornröschen” kennt jeder. Doch was ist mit der bösen Fee? Warum ist sie so wütend und gemein, dass sie die Prinzessin kurz nach ihrer Geburt verflucht? “Maleficent – Die dunkle Fee” geht dieser Frage auf den Grund. Vorlage des aufwendig gedrehten 3D-Films von Disney ist ganz klar der Zeichentrickfilm “Dornröschen” von 1959.

Maleficent: Die Geschichte

Viele Elemente des Klassikers tauchen in der Neuverfilmung auf, nur gesungen wird nicht. Trotzdem ist das Regiedebüt von Robert Stromberg kein Abklatsch. Rund um Angelina Jolie als teuflischer Fee hat der Regisseur eine Märchenwelt erschaffen, die düster-bedrohlich, aber auch glitzernd-magisch ist und große wie kleine Zuschauer ab sechs Jahren in ihren Bann zieht.

Der Film beginnt mit einer fröhlichen, jungen Maleficent, die mit den anderen Bewohnern der Zauberwelt Späße treibt. Doch das Verhängnis naht in Gestalt eines Buben, der sich in das Reich aus Moor und Wald wagt. Maleficent und Stefan werden beste Freunde und verlieben sich. Doch Stefans Gier nach Macht und Reichtum setzt dieser Liebe ein Ende und gipfelt schließlich in einem bitterbösen Verrat. Die zutiefst verletzte Fee schwört Rache. Als die Tochter des Königs, Aurora, geboren wird, entlädt Maleficent ihren jahrelang aufgestauten Hass in einem vernichtenden Fluch, der das Mädchen an seinem 16. Geburtstag in einen immerwährenden Schlaf schicken soll.

Von dieser finsteren Prophezeiung hat die Prinzessin erst mal keine Ahnung. Wohl behütet von drei Feen wächst sie in einem Haus im Wald auf. Auch Maleficent und ihr Gefährte Diaval (Sam Riley) beobachten heimlich das fröhliche, unbeschwerte Kind. Der Liebreiz und die Güte Auroras (Elle Fanning) sind so groß, dass sogar die finstere Fee zu zweifeln beginnt, ob ihr Fluch richtig war.

Gedreht wurde ab Juni 2012 in den berühmten Pinewood Studios bei London, Kulisse der “James Bond”-Filme sowie der Neuverfilmung von “Cinderella”, die 2015 ins Kino kommen soll. Für “Maleficent” entstanden dort 40 Sets, von der kleinen Kammer über das idyllische Waldhäuschen bis hin zum Königsschloss mit dem riesigen Thronsaal, der dem Zeichentrickfilm nachempfunden wurde. Auch die Feenwelt wurde dort gebaut, mit Wasserfällen, knorrigen Bäumen und Blumenwiesen.

Die gewaltige Dornenhecke rund um das magische Reich oder die Trolle dagegen entstanden am Computer, ebenso wie Maleficents große Flügel, die sie wie ein Mantel einhüllen. Der Hingucker schlechthin sind die ausgeprägten Wangenknochen Maleficents, die Angelina Jolie nebst anderen Maskenteilen jeden Drehtag in einer vierstündigen Sitzung angepasst werden mussten.

Maleficent: Die Kritik

Auch wenn Kulisse und Kostüme aufwendig sind, wirkt der Film dennoch nicht überfrachtet oder glitzer-rosa-süß. Dafür sorgt vor allem das Spiel der Farben, das mit seinem Wechsel zwischen licht und düster eine magische Stimmung hervorbringt. Wie ein Schatten legen sich Maleficents Rachegelüste über die Feenwelt. Statt saftigem Grün, Orange und Gold dominieren Schlammtöne: ocker, grau und schwarz. Nur Maleficents knallrot geschminkte Lippen leuchten grell, ebenso der giftgrüne Rauch, der ihre Zaubereien geheimnisvoll umwabert.

Ihr zur Seite steht ihr treuer Diener Diaval, ein Rabe, den Maleficent nach Lust und Laune in einen Menschen, einen Wolf oder jedes andere Wesen verwandelt. Er ist ebenso finster wie seine Herrin, ist aber fest davon überzeugt, dass auch in Maleficents Herz irgendwo das Gute versteckt ist.

Das ist auch die Botschaft des Films: Wer böse ist, hat oft einen Grund dafür. Bei Maleficent ist es der Verrat, der sie zutiefst erschüttert hat. Anders als in früheren Verfilmungen von Dornröschen weckt sie deshalb Sympathien. Der wirkliche Bösewicht ist ein ganz anderer. Deshalb ist auch das Ende des Films nur folgerichtig, das zudem die Stärke der Frauen beschwört.

“Maleficent” liegt damit ganz auf der Linie von Filmen wie “Merida – Legende der Highlands”, einer trotzigen und mutigen Prinzessin. Sie sind nicht länger hilflose Wesen, die auf einen starken Retter in Gestalt eines edlen Prinzen warten wollen. Im Gegenteil. Die Frauen wollen ihr Schicksal selbst gestalten – im Film wie auch in der Realität. So könnte “Maleficent” dazu beitragen, junge Mädchen auf sanfte Art aus der rosaglitzernden Prinzessinnenwelt ins wirkliche Leben zu begleiten.

(APA)

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