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Malediven: Kritik von Amnesty International

Nach einer Demonstration Oppositioneller hat die Regierung der Malediven den Ausnahmezustand über das Urlaubsparadies verhängt. Das bestätigte das Büro von Präsident Abdul Gayoom am Wochenende.

Die Polizei hatte am Freitag eine Demonstration vor dem Polizei-Hauptquartier in der Hauptstadt Male gewaltsam aufgelöst, bei der die Freilassung von vier Oppositionellen gefordert wurde. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International teilte mit, es habe sich um friedliche Proteste gehandelt. Der Präsident sprach dagegen von einem gewalttätigen Mob.

Die indische Zeitung „The Hindu“ berichtete am Sonntag unter Berufung auf das Außenministerium in Neu Delhi, Indien sei besorgt über die Situation in dem Nachbarland. Amnesty International kritisierte, die Demonstranten seien in Polizeigewahrsam geschlagen worden. Unter den zwölf Festgenommenen seien ein Oppositionsführer und der Sohn eines politischen Gefangenen.

Gayoom regiert die muslimische Bevölkerung der Malediven seit 26 Jahren und ist damit länger als jeder andere Regierungs- und Staatschef in Asien im Amt. Kritiker werfen ihm einen totalitären Regierungsstil vor und fordern demokratische Reformen. Im September vergangenen Jahres kam es in Male zu schweren Ausschreitungen.

Die Malediven mit ihren 318 000 Einwohnern bestehen aus rund 1200 Inseln, auf einigen wurden Luxus-Urlaubsressorts gebaut. Die Inselkette gilt auf bei vielen deutschen Touristen als Tauchparadies.

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