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Mahnwache vor Vizekanzleramt

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Postbus-Gewerkschafter halten noch bis 17 Uhr eine "stille" Protesveranstaltung vor dem Vizekanzleramt ab - Gorbach empfängt am Donnerstag ÖBB- und Postbus-Management sowie Gewerkschafter.

Wenig Hoffnung auf eine Einigung beim Streit um die
Teilprivatisierung des Post- und Bahnbus äußerste am Donnerstag
Postbus-Betriebsrat Robert Wurm im Vorfeld des Gipfeltreffens
zwischen Regierung, ÖBB- sowie Postbus-Management und der
Gewerkschaft. Er fürchtet eine „Alibiveranstaltung“, da Vizekanzler
und Verkehrsminister Hubert Gorbach die Anliegen der Belegschaft
„nicht interessieren“ würden, erklärte Wurm gegenüber. Der
Belegschaftsvertreter will daher mit einer Mahnwache für mehr
Sensibilität gegenüber den Arbeitnehmerinteressen sorgen.

Mahnwache soll bis 17 Uhr dauern

Diese habe um 10.00 vor dem Tagungsort im Vizekanzleramt begonnen,
eine Stunde später hätten bereits 50 Personen ihre Solidarität mit
Blumen bekundet. Bis zum Ende der Mahnwache um 17.00 rechnet Wurm mit
rund 300 Unterstützern. Die bis dahin abgelegten Blumen will Wurm am
Abend persönlich im Pflegeheim Baumgarten verteilen, damit die
Menschen dort „wenigstens etwas Wärme spüren“, so der
Postbus-Betriebsrat.

Bahnbus-Gewerkschaft steht hinter Kollegen

Für Eisenbahner-Gewerkschaftschef Wilhelm Haberzettl, der bei dem
Gipfel im Vizekanzleramt ebenfalls dabei sein wird, „liegt der
Verdacht sehr nahe, dass der Teilverkauf zum Nachteil des
Unternehmens Postbus/Bahnbus erfolgt“. An Protesten des Postbusses
werde sich die Bahnbus-Belegschaft in vollem Ausmaß beteiligen,
betonte Haberzettl am Mittwochvormittag gegenüber der APA.

Laut dem Gewerkschafter würde etwa ein Verkauf der Linie
Mittelburgenland-Wien an den Konkurrenten Blaguss nicht nur den
Postbus, sondern auch die ÖBB treffen. Auch die geplante Abgabe von
zahlreichen Linien im Waldviertel und der südlichen Steiermark hält
er angesichts des Wachstumspotenzial nach der EU-Erweiterung für
falsch.

Nach Meinung Haberzettls widerspricht dies auch dem
Privatisierungsbeschluss der Regierung vom Vorjahr. Darin sei
ausdrücklich festgehalten worden, dass durch „die Übertragung eines
maßgeblichen Teils der Postbus AG an private Wettbewerber“ das
Unternehmen nicht geschädigt werden dürfe, meinte der Gewerkschafter.

Streik steht im Raum

Sollte die Teilprivatisierung des Post- und Bahnbus – der Postbus
gehört den ÖBB – durchgezogen werden, droht die Belegschaft mit
Streik in der nächsten Woche.

Link: www.oebb.at

Redaktion: Birgit Stadtthaler

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