Mit Blumen, Kerzen, Schriftzügen oder einfach mit stillen Gebeten – die Teilnehmer der Mahnwache wählten auf unterschiedliche Art, wie sie den verheerenden Anschlägen in Paris gedachten.
Allen gemein war aber die Fassungslosigkeit und Trauer, die man auch auf den Gesichtern ablesen konnte. Viele gedachten still der Toten und Betroffenen des Terrors. Nach einigen Minuten begannen die Teilnehmer spontan die Marseillaise, die Nationalhymne Frankreichs, zu singen.
Mahnwache für Opfer in Paris
“Wir laden alle ein um gegen Mordgier und Barbarismus zu demonstrieren und für die Toten, Verletzten und alle andere Betroffenen des Terrorismus zu denken. Für die Opfer von Paris und für den Wert des Lebens“ – so der Facebook-Aufruf zur Mahnwache.
Ab 16.00 Uhr bis hin zur Dämmerung standen die Menschen vor dem Palais der französischen Botschaft beim Wiener Schwarzenbergplatz. Auf dem Botschaftsgebäude wehten die EU-Flagge und die französische Fahne auf halbmast.
Hunderte vor französischer Botschaft
“France, we pray für you”, “Stand Up together”, “Paris, je t’aime” oder “Terrorism has no religion” war auf den Schriftzügen der Teilnehmenden zu lesen.
Diese spontane Versammlung als Ausdruck eines gemeinsamen Mitgefühls sei ein “positives Signal, das wir diesen Terroristen, diesen Nihilisten, senden können”, erklärte Botschafter Teixeria da Silva. Die Terroristen hätten den Lebensstil der Gesellschaft angreifen wollen. Da ging es um Sport, Rockmusik und Cafes. Daher “ist es wichtig, dass die ganze Gesellschaft aufsteht und sagt: Wir werden das, was wir sind, verteidigen”. Denn, so der Botschafter: “Wenn man anfängt, sein Leben zu ändern, dann bedeutet das, dass die Terroristen gewinnen. Und das wollen wir nicht.”
“Der Gewalt unsere Werte entgegenhalten”
Auch Kardinal Schönborn betonte, es gehe darum, “der Gewalt unsere Werte entgegenzuhalten – vor allem die Nächstenliebe und nicht den Hass, weil Hass nur zerstört”. Es sei wichtig, die Angst zu überwinden. “Wir dürfen nicht zulassen, dass die Gesellschaft in Geiselhaft genommen wird und wir dürfen nicht unsere menschlichen und auch christlichen Werte preisgeben, nur weil Bedrohung da ist.”
(Red./APA)