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Salzburg bleibt vorläufig Tabellenführer

Wiener Neustadt kommt dem Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga, Kapfenberg dem Abstieg immer näher. Am Samstag musste sich das steirische Schlusslicht beim mageren Kellerderby in Niederösterreich mit einem 0:0 zufriedengeben, der Rückstand auf die neuntplatzierte Truppe von Peter Stöger beträgt damit sechs Runden vor Saisonende weiter zwölf Punkte.
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Wiener Neustadt ist damit seit zehn Heimspielen ungeschlagen, die jüngsten sieben endeten mit einem Remis, sechs davon mit einem 0:0. Kapfenberg wiederum hat aus den jüngsten sechs Runden lediglich zwei Zähler geholt.

Offiziell 1.800 Zuschauer verfolgten eine schwache Partie, in der die Hausherren ein leichtes Übergewicht hatten und die Gäste entgegen der Ausgangslage keineswegs auf volles Risiko setzten.

Einschussmöglichkeiten waren auf beiden Seiten kaum zu verzeichnen. Die einzige schöne Aktion vor der Pause samt Großchance endete in den Armen von Jörg Siebenhandl, der den zu zentralen Schuss von Dieter Elsneg aus wenigen Metern entschärfte.

Nach einer halben Stunde musste sich Raphael Wolf bei einem gut angetragenen Freistoß von Michael Madl strecken (29.). Kurz darauf wurde der deutsche Schlussmann der Steirer wegen eines Zusammenstoßes mit Mario Pollhammer drei Minuten lang am Kopf behandelt, konnte aber weitermachen.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild unverändert. Kapfenberg konnte nicht, Wr. Neustadt wollte nicht. “Heißeste” Chance: In der 67. Minute musste wieder Siebenhandl eingreifen, der U21-ÖFB-Teamgoalie drehte eine Heber Mark Prettenthalers hinters Tor.

SV Ried setzt Mattersburg Grenzen

Die SV Ried ist zumindest für einen Tag auf den dritten Platz der Fußball-Bundesliga vorgestoßen. Am Samstag setzten sich die Oberösterreicher dank eines Elfmeter-Tors von Anel Hadzic (36.) und eines späten Guillem-Treffers (90.) in der 30. Runde zu Hause gegen die im Frühjahr aufstrebenden Mattersburger mit 2:0 (1:0) durch.

Dank des ersten vollen Erfolgs nach drei sieglosen Spielen verkürzte man den Rückstand auf Tabellenführer Salzburg auf sechs Zähler. Die Mannschaft von Interimstrainer Gerhard Schweitzer revanchierte sich auch für die 1:4-Auswärtspleite im Pappelstadion am 18. Februar. Mattersburg, das über weite Strecken der zweiten Hälfte das bessere Team war, verabsäumte es hingegen, den Vorsprung auf Schlusslicht Kapfenberg weiter zur vergrößern. Dank 13 Zählern Unterschied muss man freilich nicht mehr ernsthaft um den Klassenerhalt bangen.

Die Oberösterreicher, die auf Ivan Carril, Markus Hammerer und Maximilian Karner verzichten mussten, agierten von Beginn an aktiver und erhöhten peu a peu den Druck auf die Gäste. Nachdem Thomas Hinum knapp vor dem Tor noch gescheitert war (8.), holte er fast eine halbe Stunde später nach einem Stoß von Marvin Potzmann einen Elfmeter heraus, den Hadzic souverän verwertete (36.). Kurz darauf scheiterte Emanuel Schreiner aus spitzem Winkel an Thomas Borenitsch (39.).

Mattersburg reagierte auf den Rückstand adäquat, ging nach dem Seitenwechsel wesentlich respektloser zu Werke und konnte sich gegen die im Vergleich zur ersten Hälfte passiveren Hausherren immer wieder in Szene setzen. So musste kurz nach Wiederbeginn Stefan Lexa einen Köpfler des nach seiner Gelbsperre zurückgekehrten Ilco Naumoski auf der Linie entschärfen (49.).

Glück hatten die “Wikinger” auch in der 72. Minute, als Nacho und Goalie Thomas Gebauer im Verbund einen Kopfball Stefan Ilsankers aus wenigen Metern in letzter Sekunde bändigten. Allerdings fanden auch die Innviertler in der Schlussphase noch zwei gute Möglichkeiten vor: Erst scheiterte Meilinger nach Nacho-Flanke per Volley noch an Borenitsch (81.), Guillem bezwang schließlich nach Beichlers Lochpass den herauslaufenden Borenitsch durch die Beine und sorgte für den Endstand (90.).

Wacker Innsbruck vs. Admira Wacker: Unentschieden, das keinem hilft

Die Admira und Wacker Innsbruck haben sich in der Südstadt 1:1 (0:1) getrennt. Julius Perstaller (21.) und Patrik Jezek (57.) per Elfmeter sorgten für die gerechte Punkteteilung, die beiden Mannschaften im Kampf um die Europacupplätze aber nicht wirklich weiterhilft. Sechs Runden vor Saisonende fehlen den sechstplatzierten Niederösterreichern freilich weiterhin nur zwei Punkte auf die vor dem Sonntagspiel drittplatzierte SV Ried. Die Tiroler liegen weiterhin zwei Zähler zurück auf Rang sieben.

Die erste Großchance der Partie vergab Wernitznig für die gegenüber dem 0:2 in Salzburg an einigen Positionen veränderten Innsbrucker nach einer Viertelstunde. Er scheiterte nach Harding-Lochpass an Admira-Goalie Tischler. Rund fünf Minuten später war es neuerlich Wernitznig, der den Ball aus hauchdünner Abseitsposition nicht im Tor unterbrachte. Er spitzelte das Spielgerät aber weiter zu Perstaller (21.), der keine Mühe hatte, aus kurzer Distanz die Führung zu erzielen.

Die Gastgeber kamen nach dem Gegentreffer zwar etwas stärker auf, verzeichneten aber weiterhin nur Halbchancen, von denen Jezek (38.) und Mevoungou (42.) die gefährlichsten vorfanden. Auf der Gegenseite war Perstaller (36.) mit einem Schlenzer, der nur knapp am Kreuzeck vorbeistrich, viel knapper am zweiten Treffer dran.

Auch nach der Pause bekamen die 3.000 Zuschauer eine flotte Partie geboten, die Admira war nun die aktivere und auch gefährlichere Mannschaft. Die Kühbauer-Truppe wurde mit einem Elfmeter-Tor von Jezek (57./9. Saisontreffer) bald für die Steigerung nach der Pause belohnt. Der Tscheche verwertete den Strafstoß nach einem Handspiel von Svejnoha sicher.

Von den Innsbruckern, die erstmals in dieser Saison ohne den gesperrten Mittelfeldspieler Abraham auskommen mussten, war nach der Pause bis auf einen Perstaller-Weitschuss (54.) wenig zu sehen. Den Matchball für die Admira vergab Mevoungou, der alleine auf Tischler zulaufend am Admira-Schlussmann scheiterte, in der 74. Minute.

Bullen ließen Punkte im Titelkampf

Spitzenreiter Red Bull Salzburg hat am Samstag im Titelkampf der Fußball-Bundesliga punkte liegen gelassen. Die Salzburger mussten sich bei Meister Sturm Graz nach einem Gegentor durch Joker Patrick Wolf in der 93. Minute mit einem 2:2 (1:1) begnügen. Rapid hat damit am Sonntag im Wiener Derby gegen die Austria die Chance, die Tabellenführung zu übernehmen.

Der Rekordmeister liegt derzeit zwei Punkte hinter Salzburg auf Rang zwei. Der Tabellenführer hatte einen frühen Rückstand durch Florian Kainz (3.) vor 11.361 Zuschauern dank Kopfball-Toren von Stefan Maierhofer (7.) und Jakob Jantscher (80.) gedreht, sah bereits wie der sichere Sieger aus. In der dritten und letzten Minute der Nachspielzeit wuchtete Wolf aber eine lange Freistoß-Flanke des ebenfalls eingewechselten Darko Bodul per Kopf über die Linie. Salzburg hat damit keines seiner vier Saisonduelle mit Sturm gewonnen.

Sturms Interimscoach Thomas Kristl musste die Mannschaft in Spiel eins nach der Ära von Meistermacher Franco Foda verletzungsbedingt an mehreren Positionen umstellen. Der Deutsche änderte aber auch das System von einem 4-4-2 in ein 4-1-4-1. Als Solospitze agierte Rubin Okotie. Der zuletzt angeschlagene Bodul kam erst in der Schlussphase, der an den Adduktoren verletzte Imre Szabics fehlte überhaupt.

Die Grazer schienen mit den Umstellungen gut zurechtzukommen. Die Vorarbeit zum frühen Führungstreffer leistete Christoph Kröpfl, der erstmals in der Startformation stand. Einen Schuss des 21-Jährigen wehrte Salzburg-Torhüter Alexander Walke kurz ab, Kainz versenkte ihn auf Raten. Der 19-Jährige hatte schon bei der Cup-Blamage in Hartberg (2:4 n.V.) beide Sturm-Tore erzielt.

Das Aus im Cup-Viertelfinale kostete Foda endgültig seinen Job. Die Fans reagierten auf die magere Vorstellung mit einem Protest, indem sie ihre Mannschaft in der ersten Hälfte nicht anfeuerten. “Nach dem Mittwoch hat es uns die Sprache verschlagen”, war auf einem Transparent zu lesen. Diesmal hätte Sturm sogar 2:0 in Führung gehen können, ein Tor von Okotie nach Kainz-Assist wurde aber zu Unrecht wegen Abseits nicht anerkannt (6.).

Im Gegenzug setzte es den Ausgleich. Maierhofer erzielte nach einem Eckball von Dusan Svento per Kopf sein zehntes Saisontor. Der 2,02-Meter-Mann hatte als Stoßstürmer erneut den Vorzug gegenüber Jonathan Soriano erhalten. Auf dem rechten Flügel spielte bei den Bullen Georg Teigl anstelle von Gonzalo Zarate. Ein Versuch von Svento ging knapp am Tor vorbei (16.), ein Drehschuss von Maierhofer landete im Außennetz (23.).

Auf der Gegenseite musste sich Walke zweimal gegen den aufgerückten Innenverteidiger Thomas Burgstaller auszeichnen (28., 35.). Nach Seitenwechsel rettete David Mendes nach einem Querpass von Christian Klem, den Okotie verwertet hätte (53.). Dazu drehte der überragende Walke Schüsse von Kainz (61.) und Matthias Koch (74.) über die Latte.

Salzburg hatte in der Endphase mehr vom Spiel, wurde durch den zwölften Saisontreffer von Jantscher belohnt. Der Führende der Schützenliste verwertete aus kurzer Distanz, nachdem Maierhofer nach Ulmer-Flanke zuvor aus drei Metern an die Latte geköpfelt hatte. Jantscher zog sich dabei ein Cut am Kopf zu und musste ausgewechselt werden.

Beim Rückschlag durch Wolfs Ausgleich, bei dem die Hintermannschaft nicht aufgepasst hatte, war Jantscher nicht mehr auf dem Platz. In den letzten Sekunden einer dramatischen Schlussphase hätte Mendes den Salzburgern sogar noch die drei Punkte bescheren können, scheiterte aber völlig alleine an Sturm-Keeper Christian Gratzei (94.). Salzburg ist dennoch bereits seit acht Runden ungeschlagen und mit 20 Punkten aus elf Runden das beste Frühjahrsteam.

(APA)

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