AA

Maffay: "Allianz für Kinder"

Auf Peter Maffays neuem Album machen sich 14 Künstler aus 13 Ländern für das "schwächste Glied in der Gesellschaft" stark.

Der 57-Jährige selbst bereiste dafür Länder auf vier Kontinenten und gewann prominente Künstler und Paten für seine Aktion – von der ukrainischen Grand-Prix-Gewinnerin Ruslana bis zum südafrikanischen Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu. Für Frühjahr 2007 plant der Musiker eine gemeinsame Tournee aller Beteiligten.

„Es hängt wohl eng mit meiner rumänischen Herkunft zusammen, dass ich den Wunsch habe, Kindern und Schwächeren zu helfen“, sagt der Musiker, der 1963 nach Deutschland übergesiedelt war. „Balkanproblematik, Vielvölkerstaat, Repressionen in einem totalitären Regime – all das hat sicherlich eine Rolle gespielt.“ 35 Jahre Showgeschäft, zahlreiche Platinalben, millionenfach verkaufte Tonträger, ausverkaufte Tourneen – Maffay ist ein Ausnahmekünstler. „Doch lange stand mir mein eigener Egoismus im Weg, um mich für Andere einzusetzen“, meint der 57-Jährige, der sich inzwischen immer stärker gesellschaftlich engagiert.

„Kinder brauchen ein Lobby – und zwar weltweit“, erklärt Maffay, der schon 1998 ein Album unter dem Titel „Begegnungen“ herausgebracht hat. „Damals wollte ich gemeinsam mit sehr unterschiedlichen Künstlern zeigen, dass Andersartigkeit komplementär ist und nicht ausgrenzend. Es war ein Statement gegen Rassismus.“

Ein Jahr lang war der Musiker nun in der ganzen Welt unterwegs, bereiste mit einem Kamerateam Länder auf vier Kontinenten. Er besuchte die ukrainische Grand-Prix-Gewinnerin Ruslana, die mit ihrer Tschernobyl-Initiative „Kinder des Frühlings“ Gelder für ein Spezialkrankenhaus sammelt. Maffay schaute zu, wie palästinensische und israelische Kinder bei einem bi-ethnischen Fußballprojekt gemeinsam spielen. Er traf Aids-kranke Kinder in Südafrika, ein Waisenhaus in Peru, informierte sich über den Bau von Musikschulen auf den Kapverden ebenso wie über den einer Schule im US-Staat South Dakota, in der der Nachwuchs des Lakota-Volkes in seiner vom Aussterben bedrohten Sprache unterrichtet werden soll. Maffays ernüchterndes Fazit: „Egal, wo, die Kinder haben es immer am schwersten.“

Mit dem weltweit arbeitenden Kinderhilfswerk World Vision hat Maffay sich einen starken Partner an die Seite geholt. Schirmherrin der „Allianz für Kinder“ ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) – „ein wegweisendes Signal“, meint Maffay. Für jedes Land gibt es eine Dreieckskonstellation aus Projekt, Künstler und Paten. Für die Ukraine etwa gewann er Präsident Viktor Juschtschenko, für Israel Vizeministerpräsident Shimon Peres und für Südafrika Erzbischof Desmond Tutu. “„Bedingung“ an die Künstler war, dass sie bereits in einem Projekt engagiert sind“, erläutert Maffay. CD, DVD und ein Buch stellen die einzelnen Initiativen vor.

„Musikalisch gab es viel zu entdecken, angefangen von uns unbekannten Instrumenten bis hin zu der viel differenzierteren Toneinteilung in der arabischen Welt“, berichtet der Musiker, der sich auf die Tour ab April 2007 freut. Bis dahin will er die Zeit nutzen, um sich um seine beiden Kinder- Stiftungen zu kümmern – und den eigenen Sohn.

  • VIENNA.AT
  • Promis
  • Maffay: "Allianz für Kinder"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen