“Ich habe die Mädchen niemals gesehen”, versicherte der unter dem Namen “Ebu Tejma” auftretende Prediger.
Die Tageszeitung “Österreich” hatte geschrieben, der Iman habe die 15 bzw. 16 Jahre alten Mädchen in den sogenannten Heiligen Krieg “getrieben”. Der Mann predige in der Altun-Alem-Moschee in der Venediger Au einen besonders radikale Form des Salafismus.
“Kein Platz für Frauen in der Moschee”
Dagegen ging der 32-Jährige mit einer medienrechtlichen Klage vor, weil diese Darstellung unwahr sei. “Es gibt keine Räumlichkeiten für Frauen in unserer Moschee. Es gibt keinen Platz für Frauen”, verriet der Imam nun Richter Gerald Wagner. Die Zeitung habe “meinen Ruf total ruiniert. Ich habe mit den Mädchen nie gesprochen. Mein Name wurde in den Dreck gezogen.”
Der Rechtsvertreter der Beklagten, Peter Zöchbauer, will allerdings den Wahrheitsbeweis antreten und deutete in diesem Zusammenhang an, es könne ja auch außerhalb der Moschee zu einem Kontakt mit den Minderjährigen gekommen sein. Zöchbauer nominierte einen Zeugen, der seiner Darstellung zufolge bestätigen kann, dass der Iman die Mädchen “mit religiösen Inhalten konfrontiert hat”, wie der Anwalt sagte. Die Verhandlung wurde daher auf Anfang Oktober vertagt.
Imam: “Rate ab, in den Kampf zu ziehen”
Bevor der Termin festgelegt wurde, widmete sich der Richter noch dem Inhalt von Youtube-Clips, die den Iman beim Predigen zeigen. Darin wird Osama Bin Laden gelobt und die “Pflicht” erwähnt, bei einem “Verteidigungskrieg” in den Krieg zu ziehen.
Der Imam bezeichnete die Sequenzen als aus dem Zusammenhang gerissen: “Wenn ich das so gesagt hätte, wäre ich nicht richtig im Kopf. Ich rate sogar jedem erwachsenen Mann ab, in den Kampf zu ziehen.”
(APA)