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Madrid: Zwei Mönche unter ETA-Verdacht

Die spanische und die französische Polizei haben im Rahmen ihrer Ermittlungen gegen die baskische Untergrundorganisation ETA zwei Benediktinermönche festgenommen.

Einer von ihnen ist 74 Jahre alt, wie das spanische Innenministerium am Freitag mitteilte. Bei den Botschaften der USA und Deutschlands gingen unterdessen Drohbriefe im Namen der ETA ein. Laut einem Bericht der Zeitung „La Razon“ wird mit Angriffen auf touristische Ziele gedroht. Die Botschaften sollten ihre Landsleute vor Reisen nach Spanien warnen.

Ein Diplomat erklärte zu den Drohbriefen der ETA, diese gingen häufiger bei den diplomatischen Vertretungen ein. Sie erwarteten sie fast schon jedes Jahr. Der spanischen Nachrichtenagentur Efe zufolge gingen Drohbriefe auch bei den Botschaften Kanadas, Italiens und Neuseelands ein. Von den diplomatischen Vertretungen wurde dies zunächst nicht bestätigt.

Die spanische Polizei teilte mit, den beiden Mönchen würden Verbindungen zum mutmaßlichen ETA-Führer Mikel Antza vorgeworfen, der im Oktober zusammen mit seiner Freundin festgenommen worden war. Ihre Namen seien in den Unterlagen entdeckt worden, die bei der Festnahme Antzas im vergangenen Herbst in Südwestfrankreich entdeckt wurden. Ein Mönch wurde in Spanien in einem Kloster der baskischen Ortschaft Lazkao, der andere in Frankreich in der Ortschaft Belloc festgenommen. In Medienberichten hieß es, einer der Mönche habe möglicherweise als Kurier fungiert.

Im baskischen Ort Azpeitia wurde am Freitag nach Polizeiangaben ein 29-jähriger Spanier im Zusammenhang mit ETA-Ermittlungen festgenommen. Erst am Mittwoch waren in mehreren spanischen Städten mindestens 14 mutmaßliche ETA-Mitglieder gefasst worden. Wenige Stunden später wurden bei der Explosion einer Autobombe in Madrid 43 Menschen verletzt. Für die Tat machten die Behörden die ETA verantwortlich.

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