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Madrid: Rucksack mit Sprengstoff gefunden

Die spanische Polizei hat an einem der Anschlagsorte in Madrid einen weiteren mit Sprengstoff gefüllten Rucksack gefunden, der offenbar ebenfalls zur Detonation gebracht werden sollte.

Dieser könnte mögliche Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund der Attentate liefern. Wie das Privatradio Cadena Ser am Freitag unter Berufung auf das Innenministerium berichtete, enthielt der Rucksack zehn Kilogramm Sprengstoff, ein Kilogramm Munition und ein Handy, das bei einem Anruf explodieren sollte.

Das Sprengstoffbündel war nach einer Meldung der Agentur Vasco Press am Donnerstag zunächst von der Polizei für ein Gepäckstück eines Opfers gehalten worden. Erst auf dem Polizeikommissariat Stunden später sei der Sprengstoff entdeckt worden. Nach einem Bericht von Cadena Ser handelte es sich um einen in Spanien hergestellten Plastiksprengstoff der Marke „Special C“. Die mit dem Handy verbundenen Zünder stammen demnach ebenfalls aus spanischer Produktion. Ein Anti-Terror-Ermittler habe dem Radiosender gegenüber erklärt, dass es sich dabei „nicht um einen gewöhnlich von der ETA verwendeten Sprengstoff handle“. Vielmehr werde er „von einer anderen Terroristengruppe eingesetzt, die mit dem islamischen Extremismus in Verbindung steht“.

Radio Cadena Ser hatte bereits am Donnerstag unter Berufung auf Anti-Terror-Ermittler berichtet, der in einem Lieferwagen entdeckte Sprengstoff, der mit der Anschlagsserie in Verbindung gebracht werde, sei nicht der von der ETA normalerweise benutzte. Außerdem hieß es in dem Bericht, in dem im Bahnhof Atocha explodierten Zug habe sich ein Selbstmordattentäter befunden.

Nach Angaben von Innenminister Angel Acebes kamen bei den Attentaten zehn präparierte Rucksäcke zum Einsatz. Zwei weitere gefundene Rucksäcke wurden von Spezialisten kontrolliert zur Explosion gebracht. Bei dem oben genannten handelt es sich also um einen 13. Rucksack.

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