Kate möchte unbedingt hier bleiben, sagte Vater Gerry McCann am Samstag. Seine Frau fühle sich dort emotional gebunden, und auch er wolle keinen Wechsel. Ihre anderen Kinder, zweijährige Zwillinge, seien noch zu jung für die Schule und könnten an der Algarve aufwachsen. Sie wollten in Portugal bleiben, so lange die Ermittlungen weiter gingen.
Erst wenn Madeleine auch in Zukunft nicht gefunden werde, sei es besser, in ihren britischen Heimatort Rothley zurückzukehren. Die Zeitung Sunday Times berichtete, dass Kate McCann ihren Job als Ärztin aufgeben möchte, um bei einer Kinder-Wohltätigkeitsorganisation zu arbeiten. Die vier Jahre alte Madeleine war vor rund sechs Wochen aus einer Ferienanlage in Praia da Luz entführt worden, als die Eltern, ein Ärzteehepaar, beim Abendessen waren.
Am kommenden Freitag, 50 Tage nach Madeleines Verschwinden, wollen die Eltern 50 Luftballons in 50 Ländern in die Luft steigen lassen; teilnehmen sollen unter anderem Deutschland, Frankreich, Kanada und Australien. Derweil berichtete die portugiesische Zeitung Diario de Noticias, nach der Entführung seien in der Ferienwohnung womöglich wichtige Spuren zerstört worden, weil sich dort vor Eintreffen der Polizei mehr als 20 Menschen aufgehalten hätten. Dies kann für die Ermittlungen fatale Folgen gehabt haben, zitiert das Blatt Chefinspektor Olegario Sousa.
Die Suche nach Madeleine, ausgelöst durch anonyme Hinweise auf den möglichen Ort, wo das angeblich tote Kind vergraben liege, war am Freitag abgebrochen worden.