“Bitte warten Sie nicht ab, bis noch mehr Kinder und Familien durchlitten haben, was wir erleiden”, appellierte die Mutter des britischen Mädchens, Kate McCann, am Donnerstag an Abgeordnete des EU-Parlaments in Brüssel. In der Vergangenheit scheiterte die Einrichtung eines EU-weiten Alarmsystems am Widerstand der meisten Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland.
Madeleines Vater Gerry McCann forderte, die Polizei sollte immer dann, wenn bei einer Vermisstenmeldung Gefahr für Leib und Leben des Kindes zu befürchten sei, sofort “die wichtigsten Medien, die Grenzbehörden und andere Strafverfolgungsbehörden” in ganz Europa informieren. Zur Begründung erklärte McCann: “Falls Madeleines Entführer ein Auto hatte, konnte er leicht nach Spanien und in andere europäische Länder entkommen.” Ein grenzüberschreitendes Alarmsystem hätte dies verhindern können.
Madeleines Vater bedauerte, dass es solche Warnmeldungen bislang nur in einigen wenigen EU-Staaten auf nationaler Ebene gebe. Frankreich, Grossbritannien und Griechenland haben landesweite Alarmsysteme für vermisste Kinder eingerichtet, in Belgien ist dies geplant.
In den USA gibt es schon seit langem ein vergleichbares System unter dem Titel «Amber Alert», das über die Grenzen der einzelnen US-Staaten hinweg funktioniert. Nach Angaben der McCanns wurden allein im vergangenen Jahr 68 vermisste Kinder mit Hilfe dieses Systems wiedergefunden.