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Machtkampf bei Red Bull: Die Yoovidhya-Familie mischt sich ein

Wie sieht die zukünftige Unternehmensfürung bei Red Bull aus
Wie sieht die zukünftige Unternehmensfürung bei Red Bull aus ©APA, GEPA, Reuters
Die Yoovidhya-Familie schickt ein Mitglied zur Red-Bull-Zentrale, ein Zeichen für wachsenden Einfluss. Interne Machtstrukturen könnten sich dadurch erheblich verschieben.

In Fuschl am See, dem Herzen von Red Bull, zeichnen sich bemerkenswerte Veränderungen ab. Ein Mitglied der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya, bekannt als Mehrheitseigner des weltbekannten Energydrink-Herstellers, wurde unlängst in die Firmenzentrale entsandt. Laut Berichten der "Salzburger Nachrichten" signalisiert dieser Schritt eine deutliche Absicht der Familie, ihren Einfluss auf das Unternehmen zu verstärken.

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Chalerm Yoovidhya (73) ist das Oberhaupt der Industriellen-Familie ©GEPA pictures

Von Rennstreckenbesuchen zum Machtkampf

Nach dem Tod des Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz im Oktober 2022 hat sich das Verhältnis zwischen der Führungsebene des Unternehmens und den Yoovidhyas merklich gewandelt. Während Mateschitz' Lebzeiten ließ die Familie ihm weitgehend freie Hand. Jetzt steht ein Machtkampf zwischen Chalerm Yoovidhya, dem Patriarchen der Familie, und Mark Mateschitz, dem Sohn des Firmengründers, im Mittelpunkt. Mark hält 49 Prozent der Unternehmensanteile und bringt es auf ein Vermögen von etwa 32 Milliarden Euro. Chalerm Yoovidhya besitzt durch direkte und familiäre Stimmrechte signifikante Einflussmöglichkeiten im Unternehmen.

Mark Mateschitz (31) mit Freundin Victoria Swarovski (30)
©GEPA pictures

Ursachen und Folgen der unerwarteten Visite

Ein ausgelöster Aufruhr in der Firmenzentrale, möglicherweise verbunden mit dem publik gewordenen Seitensprung von Teamchef Christian Horner, lässt die Unternehmensleitung in Alarmstimmung versetzen. Das besagte Familienmitglied, das von einigen intern bereits als „Thai-Spion“ bezeichnet wird, scheint jede Abteilung genau unter die Lupe zu nehmen.

Mateschitz und Yoovidhya: Eine Partnerschaft der Superlative

Die Partnerschaft zwischen Dietrich Mateschitz und der Yoovidhya-Familie hat Red Bull zu einem globalen Phänomen gemacht. Der Startschuss fiel 1984, als Mateschitz auf einer Reise die Idee kam, die Rezeptur des in Asien beliebten Krating Daeng für den westlichen Markt zu adaptieren. Die Folge war ein beispielloser Erfolg. Jedoch zeigt der tragische Vorfall mit Vorayuth Yoovidhya, einem Mitglied der Dynastie, auch die Schattenseiten des enormen Einflusses und Reichtums der Familie.

Einfluss und Immunität: Yoovidhya in Thailand

Die Yoovidhyas gelten als die zweitreichste Familie Thailands und ihr Name steht synonym für Macht. Ein Beispiel hierfür ist der Fall Vorayuth Yoovidhya, der trotz schwerer Vorwürfe - er soll 2012 mit seinem Ferrari einen Polizisten getötet haben und sich seitdem dem Zugriff der Justiz entziehen - nie belangt wurde.

Dieser Vorfall und der darauf folgende soziale Aufschrei unterstreichen die Kluft zwischen den Superreichen und der Justiz in Thailand.

Mit diesem Ferrari fuhr Vorayuth Yoovidhya einen Polizisten tot.
©REUTERS

Der aktuelle Vorstoß der Yoovidhya-Familie in die Strukturen von Red Bull könnte weitreichende Folgen für das Unternehmen und seine globale Ausrichtung haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Machtverschiebung auf die Zukunft des Energydrink-Giganten auswirken wird.

(VOL.AT)

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