Und dazu braucht nicht einmal jemand Feuer und Flamme zu sein. Die Hütte bricht offensichtlich ganz von alleine zusammen. Oder doch nicht?
Dritte Panne in Serie
Nun ist in der Bibliothek der Wirtschaftsuniversität auch noch die Beleuchtung von der Decke gefallen. Was auf den ersten Blick nach linkslinker Krawall-Kavallerie gegen eine Kader-Kathedrale systemtreuer Ausbeutungstheorien aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein mystisches Dickicht parapsychologischer Einzelphänomene.
Ein Sowjet namens Leitl
Ein Konglomerat aus VerwschwörungstheoretikerInnen, WaldorfschülerInnen und anderen ImpfgegnerInnen nimmt sich nun des Falles an und schließt die ursprüngliche Vermutung aus, dass das Universitätsgebäude aus Kostengründen lediglich mit Restbeständen eines Bakelit-Klebers aus der ehemaligen Sowjetunion zusammengepickt wurde. Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl weist Vorwürfe entschieden zurück, wonach er den Bau durch eine umstrittene Kampfansage beeinflusst hätte: Geht’s der Planwirtschaft gut, geht’s uns allen gut.
Macht Haider das Licht aus?
Auch die naheliegende Hypothese, dass der verblichene Verdunkelungsexperte Jörg Haider hinter der heimlichen Demontage der letzten echten Leuchten an der WU steckt, wird schwierig nachzuweisen sein. Dessen Balsam erhitzte dieser Tage die regionalen Gemüter, nachdem jener Polizist ausfindig gemacht worden ist, der den verunglückten Landeshauptmann kurz vor seinem Unfall aufgehalten und Haiders letzte Worte zu Protokoll gegeben hat: “Nein, Herr Inspektor, ich bin nicht eingespritzt, ich bin einbalsamiert.”
Der Weisheit letzter Schluss
So wird die Ursache des baulichen Zerfalls dem Steuer zahlenden Volk wie so oft als profane Interpretation einer alten Indianerweisheit verkauft. Leitls kryptokommunistischer Parole gleicht sie nahezu aufs Wort, erweist sich aber am Ende als brandgefährlich: “Jedesmal, wenn jemand sagt, ‘Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut’, fällt in der Wirtschaftsuniversität eine Lampe von der Decke.”
Danke, Schwarzblau!