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Lustenau lädt wieder zum Derby

Die Vorzeichen sind ein wenig anders als zuletzt: Am Samstag, 17 Uhr, steigt im Reichshofstadion das Lustenauer Derby zwischen der Austria und dem FC. Ein Duell der Nachzügler.

Die Lustenauer Fußball-Fans waren in den zurückliegenden Spielzeiten etwas verwöhnt, hielten sich doch beide Klubs aus der Marktgemeinde meist im oberen Tabellendrittel auf. Nun geht die Austria als Tabellenletzter der ADEG-Erste-Liga in den Kampf um die Dorfherrschaft. Der FC liegt nur mehr drei Zähler und drei Plätze vor dem Rivalen. Für FC-Trainer Eric Orie ändert die Tabellensituation beider Klubs nichts am Stellenwert des Derbys. Ob oben oder unten, “die Brisanz bleibt gleich”. Ories Gegenüber Hans Kleer sieht die Platzierung seiner Austria ohnehin nur als Momentaufnahme: “Dort, wo wir jetzt stehen, werden wir nicht mehr lange stehen. Die letzten Spiele geben eindeutig die Richtung vor, mitvier Auswärtspunkten in zwei Spielen.” Dazu kommt noch die unglückliche Niederlage der Austria gegen Wacker Innsbruck.

Wegen vieler seltsamer Schiedsrichterentscheidungen läuft derzeit noch ein Protest der Austria gegen die Wertung der 2:3-Niederlage. Heute hat Hubert Nagel, Präsident der Grün-Weißen, die Möglichkeit, seinen Standpunkt bei der Bundesliga in Wien darzulegen. Ziel ist ein Wiederholungsspiel. “Wenn es eine Gerechtigkeit gibt, müsste es eine Neuansetzung geben”, so Nagel. Vor dem morgigen Derby jedenfalls ist dem Klub-Chef nicht Bange: “Ich bin davon überzeugt, dass wir die bessere Mannschaft haben”, sagt Nagel. Und falls die Austria verlieren sollte? “Wir werden maximal ein Spiel verlieren, aber nie das Gesicht.” Der Einsatz soll stimmen. Das verlangt auch Eric Orie von seinen Blau-Weißen. Wobei der Niederländer angesichts seiner Derby-Bilanz zur Verzweiflung neigt: Der Coach ist seit zehn Jahren in Diensten des FC und hat noch nie einen Vergleich mit der Austria für sich entschieden. Auf seinen ersten Derby-Sieg wartet auch Sidinei de Oliveira. Der Mittelfeldspieler war vor der Saison von den Blau-Weißen zu den Grün-Weißen gewechselt und hofft nun auf seinen ersten Sieg. Wobei für den Brasilianer fest steht: “Es gibt keine Favoriten.” Sidinei trifft im Reichshofstadion auf viele alte Bekannte. Unter anderem wird er es mit FC-Kapitän Manuel Rödl zu tun bekommen. Der sieht den Umstand, auf einen ehemaligen Mitspieler zu treffen, als wenig spektakulär an: “Es gibt in der Liga noch mehr Spieler, mit denen wir schon zusammen gespielt haben – das ist nichts besonderes.”

Auch wenn das Duell einzelner Spieler “nichts besonderes” ist, das Derby hat jedenfalls einen Stellenwert, der über das sportliche hinaus geht. Trotz der Rivalität der Fangruppen hofft Austria-Chef Nagel, “dass wir nach dem Spiel viele FC-Fans im Austria-Dorf begrüßen dürfen”. Ob zum Feiern, oder zum Beglückwünschen des Gegners, wird sich zeigen.

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