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Lunacek leitet EU-Beobachtermission in Honduras

Grüne EU-Abgeordnete wies auf Probleme hin
Grüne EU-Abgeordnete wies auf Probleme hin
Die Grüne Europaabgeordnete Ulrike Lunacek ist als erste Österreicherin von der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton zur Leiterin der EU-Wahlbeobachtungsmission in Honduras ernannt worden. Die Präsidentschafts- und Kongresswahlen finden am kommenden Sonntag statt.


Lunacek müsse zur Vor- wie Nachbereitung dieser Mission vor Ort sein und werde diese Plenarwoche nicht in Straßburg im Europaparlament sein, teilte ihr Sprecher Wolfgang Machreich am Donnerstag mit. “Ich war Mitte Oktober einmal dort, um mir ein Bild zu machen”, sagt Lunacek, die sich seit Wochenbeginn in dem mittelamerikanischen Land aufhält, zum “Kurier”. Sie habe damals Vertreter der Zivilgesellschaft und fast alle Spitzenkandidaten getroffen.

Ein Gespräch mit dem Quereinsteiger Salvador Nasralla, der seine “Anti-Korruptionspartei” erst 2011 gegründet hatte, kam nicht zustande: “Der TV-Moderator war zu der Zeit mit dem Fußball-Nationalteam auf Jamaika, um das WM-Ausscheidungsspiel zu kommentieren, das Honduras gewann”, erzählte die grüne Mandatarin, die Spanisch studiert hat und seit 20 Jahren mit einer Peruanerin liiert ist, weshalb sie die Sprache auch privat pflegt.

Echte Chancen auf das höchste Amt im Staat dürfte der Journalist Nasralla nicht haben. Aussichtsreichste Kandidaten sind Juan Orlando Hernandez und Xiomara Castro, die Ehefrau von Manuel Zelaya, der vor vier Jahren im Pyjama aus dem Präsidentenpalast gejagt worden war. Ihm war die zu große Nähe zum mittlerweile verstorbenen sozialistischen Autokraten Venezuelas, Hugo Chavez, zum Verhängnis geworden. Hernandez ist der Kandidat der regierenden Konservativen. Deren Popularität nach dem Umsturz ist aber inzwischen verflogen.

“Wenn es zwischen den beiden knapp werden sollte, ist die Gefahr groß, dass die unterlegene Partei von ,Wahlbetrug‘ spricht. Dann könnte es kritisch werden”, warnte Lunacek, die nebenbei auch die undurchsichtige Wahlkampf-Finanzierung kritisierte. Den Wahltag wird Lunacek in der Hauptstadt Tegucigalpa verbringen und einen Abstecher in die zweitgrößte Stadt des Landes, San Pedro Sula, machen. Letztere gilt als besonders heißes Pflaster.

Polizei und Streitkräfte in Honduras haben ihre Sicherheitsvorkehrungen aufgrund der Wahl massiv erhöht. Mindestens 30.000 Polizisten und Soldaten seien im Einsatz, um die öffentliche Sicherheit am Wahltag zu garantieren, sagte der Sprecher der Streitkräfte, Oberst Jeremías Arévalo, am Donnerstag der Zeitung “El Heraldo”. Zudem würden die Grenzkontrollen verstärkt. Die Bundespolizei kündigte die Einrichtung eines Krisenzentrums an.

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